Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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Der Einfluss der Luftunrulie auf photographische Aufnahmen. 53 
dem Horizonte, möglichst hohe Lage des Observatoriums in waldreicher 
Gegend, Vermeidung der Nähe grösserer, industriereicher Städte u. dgl. 
Ueber den Einfluss der Luftdurchsichtigkeit auf photographische Auf 
nahmen wird an anderer Stelle Ausführliches zu bringen sein; hier sei 
nur darauf hingewiesen, dass auch bei klarster Luft die Absorption der 
photographisch wirksamen Strahlen mindestens doppelt so stark ist als 
die der optischen, dass demnach bei Aufnahmen schwacher Objecte eine 
tiefe Stellung derselben von viel grösserem Einflüsse ist als bei der directen 
Beobachtung. 
Aehnlich verhält es sich mit dem Einflüsse leichten Dunstes; eine 
Verschleierung des Himmels durch zarte Cirri macht häufig jede photo 
graphische Aufnahme schwächerer Objecte unmöglich, während die gleichen 
Objecte optisch noch beobachtbar sind. 
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Nach den in diesem Capitel gegebenen allgemeinen Darlegungen wird 
man leicht für jeden einzelnen Fall die richtige optische Construction zu 
wählen vermögen. Es liegt nun die Frage nahe, ob es nicht möglich 
sein dürfte, durch die 'Wahl der Dimensionen und vor allem der Brenn 
weitenverhältnisse die Leistungen der photographischen Instrumente immer 
weiter zu treiben und besonders unter der Zulassung der Möglichkeit 
noch weiterer wesentlicher Verbesserungen in der Empfindlichkeit der 
photographischen Methoden ins Ungemessene hinein die Erwartungen zu 
steigern. 
Diese Frage ist leider entschieden zu verneinen, wenigstens in ge 
wissen Beziehungen. Zweifellos sind noch wesentliche Fortschritte zu 
erwarten; aber in der Sichtbarmachung der schwächsten himmlischen 
Objecte scheint schon jetzt die Grenze nahe erreicht zu sein; es ist die 
Erhellung unserer Atmosphäre, welche diese Grenze setzt. 
Die Helligkeit des Himmelshintergrundes setzt sich aus zwei Theilen 
zusammen: einer eigenen, deren Ursache in nordlichtähnlichen Vorgängen 
liegt, und aus dem reflectirten Sternenlichte. Die eigene Helligkeit ist 
in unseren Breiten zwar in sehr vielen Nächten vorhanden; doch giebt es 
zweifellos Nächte, in denen sie gar nicht oder nur unmerklich wenig 
auftritt, sie ist also durch die Wahl der geeigneten Nächte zu eliminiren 
und soll hier nicht weiter beachtet werden. Die Erhellung durch das 
Licht der Sterne ist aber stets vorhanden und kann nur durch Aufstieg 
in sehr bedeutende Höhen verringert werden. 
Die Grenze der photographischen Leistungsfähigkeit ist nun gegeben, 
wenn die durch die Erhellung der Atmosphäre verursachte Verschleierung 
der Platten beginnt oder einen gewissen Grad erreicht hat.
	        
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