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I. Die Herstellung und Verwerthung von Himmelsaufnahmen.
durch die Feder mit grosser Schnelligkeit in Bewegung gesetzt wird,
wodurch der Spalt beim Passiren des Strahlenbündels die Exposition be
wirkt. Die Wirkung der Feder hört auf, bevor der Spalt das Strahlen
bündel berührt; sobald er dasselbe verlassen hat, wird er zunächst durch
Federn gebremst und durch elastische Puffer aus Gummi aufgehalten, so
dass der Stoss verhältnissmässig sehr schwach ist. Eine Aenderung der
Expositionszeit erfolgt durch Verstellung der Spaltweite, welche an einer
Millimeterscala ablesbar ist.
In den Auszug des Fernrohrs können verschiedene Vergrösserungs-
systeine eingesetzt werden; doch ist auch schon bei Benutzung nur eines
Systemes eine beträchtliche Variation der Vergrösserung durch Verän
derung der Entfernung desselben vom Focus und entsprechende Ver
schiebung der Cassette zu erreichen.
X
Fig. 15.
Die Ausmessung der Sonnenphotographien kann natürlich mit jedem
zur Messung von photographischen Negativen geeigneten Apparate ge
schehen. Das Potsdamer Observatorium besitzt einen eigens zu diesem
Zwecke von Wanschaff hergestellten Messapparat*), der wegen seiner
äusserst bequemen Handhabung sehr zum vorliegenden Zwecke passt.
Auf einer festen Grundplatte, die auf den drei Füssen F ) F, und F„
(Fig. 16) ruht, sind vier Säulen t, t n t„ und t„, aufgeschraubt, von denen
die beiden ersten eine trogförmige Schiene T' T\ die beiden anderen ein
Prisma T T tragen. Auf diesem Prisma ist eine Hülse R verschiebbar,
an welcher ein zweites Prisma, senkrecht auf dem ersten stehend, be
festigt ist. Auf diesem zweiten Prisma lässt sich ebenfalls eine Hülse
bewegen, die mit dem mit Mikrometerocular versehenen Mikroskop M
verbunden ist. Dem Mikroskop ist demnach eine Bewegung in beiden
rechtwinkligen Coordinaten gegeben; durch Bremsschrauben kann es
an jeder beliebigen Stelle festgehalten werden. Am freien Ende des
*) Publ. des Astrophys. Obs. zu Potsdam. Bd. IV. Anhang.