Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Yerwerthung von Himinelsaufnalnnen. 
Man stellt vor jeder Messung* die Richtung des auf der Aufnahme 
vorhandenen Fadenbildes parallel zu einem der Strichsysteme auf der 
Glasplatte G, bezieht also mit anderen Worten die Messungen stets auf 
ein nach dem Fadenbilde orientirtes Coordinatensystem. Es braucht wohl 
nur darauf hingedeutet zu werden, dass die Fehler der Glastheilung 
genau ermittelt sein müssen. 
Die Spectroheliographen. 
In den letzten Jahren ist durch die Bemühungen des amerikanischen 
Astronomen IJale eine Methode der Sonnenphotographie in Anwendung 
gekommen, welche bereits ganz überraschende Resultate ergeben hat, und 
die geeignet erscheint, für die Zukunft der Sonnenphysik von hoher Be 
deutung zu werden. Der hierbei verwandte Apparat, Spectroheliograph 
genannt, besteht im wesentlichen nur aus einem Spectroskope; dasselbe 
dient aber nur zur Zerlegung des Lichtes, zur Ermöglichung, ein 
monochromatisches Bild der Sonne zu erhalten, nicht zu spectroskopischer 
Untersuchung des Sonnenlichts, und es steht theoretisch nichts im Wege, 
diesen Zweck auf einem gänzlich andern Wege zu erreichen, z. B. nach 
dem Vorschläge von Braun durch Totalreflexion. Die Hale’sche Methode 
liegt innerhalb der Grenzen eines Lehrbuches über die Himmelsphoto 
graphie, ihre Besprechung gehört mehr in ein solches als in ein Werk 
über Spectralanalyse. 
Die Aufgabe, die sämmtlichen Protuberanzen am Sonnenrande, auf 
einmal optisch sichtbar zu machen, ist, wenn auch nicht in praxi, so 
doch theoretisch von Janssen zuerst gelöst worden. 
Eine kurze Note hierüber ist veröffentlicht in den Comptes Rendus 
vom Jahre 1869, Ausführlicheres in dem Report of the thirty-ninth meeting 
of the British Association (Exeter, 1869). Bei der Wichtigkeit der Methode 
mögen auch ihre ersten Anfänge hier Berücksichtigung finden. Der Vor 
schlag Janssens lautet: 
»Wir stellen uns vor, dass man z. B. das Bild einer Flamme auf 
den Spalt eines Spectroskopes werfe; das entstehende Spectrum wird im 
Sinne seiner Höhe aus der Nebeneinanderlagerung aller linearen Spectra 
entstehen. Man stelle sich ferner vor, dass da, wo das Spectrum sich 
im Beobachtungsfernrohr bildet, ein zweiter Spalt parallel zum ersten an 
gebracht sei. Dieser zweite Spalt wird im Spectrum eine leuchtende Linie 
isoliren von einer bestimmten Brechbarkeit und Farbe. Die Höhe dieser 
Linie und die verschiedenen Grade ihrer Intensität entsprechen den 
jenigen des Flammenbildes auf dem ersten Spalt. 
Wenn sich nun das Spectroskop um eine Axe dreht, welche durch
	        
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