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körper zu bestimmen, die aber ohne jene Anleitung wohl
in den meisten Fällen unfruchtbar bleiben werden, während
sie in keinem Falle zur Einsicht in den Gegenstand füh
ren; dies desto weniger, da die Principien der sphärischen
Trigonometrie sich nicht unter den Materien finden, über
welche das Buch handelt. Ich lernte also aus meinem
Moore zwar wohl mancherlei, aber bei weitem nicht genug,
um dadurch befriedigt zu werden. Großentheils schrieb ich
diesen ungenügenden Erfolg meiner Unkenntniß der astro
nomischen Grundbegriffe zu und suchte mir daher durch ein
populäres astronomisches Buch, wenn ich nicht irre, von
Voigt zu helfen. Auch aus diesem Buche lernte ich Vie
les, wenn ich es auch nur verstohlen lesen konnte, indem
ich den Spott meiner Kameraden über mein Hineinwagen
in die Astronomie fürchtete. Das Beste was ich daraus
lernte, war die Kenntniß des Titels von Bohnenberger's
Anleitung zur geographischen Ortsbestimmung, und daß
dieses Buch vorzugsweise von der Anwendung des Spiegel-
sertanten handle. Das war genau die Materie, die ich von
Moore hatte lernen wollen. Das Buch wurde herbeige
schafft und nun ging mir ein neues Licht auf. Ich sah nun
deutlich, daß es eine Mathematik gäbe, und daß sie von
Nutzen sei bei der Auflösung nautischer Probleme. Also
wurde ein Lehrbuch der mathematischen Anfangsgründe vor
genommen, ich glaube von Münnich. Dieses wurde in
wenigen Tagen verschlungen. Dann war das Studium des
Bohnenbergerschen Buches ein leichtes Spiel. Seine nächste
Frucht war der Versuch, mir ein Instrument zum Höhe
messen der Gestirne zu verfertigen, und eine schlechte, jedoch
mit einem Sekundenzeiger versehene Pendeluhr zu erwerben.
Beides wurde ausgeführt. Mit Hülfe eines Tischlers und