Full text: Nord-Breite (Theil 1)

Vorwort. 
Seit der fast ausschliesslichen Verwendung von Eisen und Stahl als Schiffsbau 
material ist die fortwährende Controlle des Compasses und dessen Ablenkung eine der 
Hauptaufgaben des Schiffsführers geworden. — Durch möglichst häufige Peilungen der 
Sonne und der Sterne und durch Vergleichung derselben mit dem wahren Azimuth, 
welches man am bequemsten aus Tafeln entnimmt, muss der Kurs auf seine Richtig 
keit geprüft und wenn nöthig verändert werden. — Die in Gebrauch befindlichen 
Azimuthtafeln sind aber nur für die Sonne und für Gestirne innerhalb gleicher Declinations- 
grenzen wie erstere berechnet; eine Tafel erlaubt auch, das Azimuth für Gestirne bis 
zu 30° Declination zu entnehmen. 
Sehr häufig sind aber derartige Gestirne durch Wolken verdeckt oder stehen 
so hoch, dass bei stark arbeitendem Schiff eine sichere Peilung nicht zu erhalten ist, 
während in der Nähe des Poles die schönsten Sterne in günstiger Peilhöhe und 
Richtung sichtbar sind; man benutzt sie aber nicht, weil eine Rerechnung des Azimuthes 
immerhin eine etwas zeitraubende Arbeit ist. 
Ich habe deshalb die hellsten dieser circumpolaren Sterne ausgesucht und deren 
Azimuth berechnet und übergebe diese Arbeit meiner Mussestunden hiermit meinen 
Fachgenossen und hoffe, dass das kleine Werk sich bald recht viele Freunde erwerben 
möge. Eine beigegebene Karte dient zur leichteren Auffindung der betreffenden Sterne. 
Bremerhaven, Januar 1898, 
A. Bd. D. „Saale“. J ßOrtfeldt, 
Offizier des Norddeutschen Lloyd.
	        
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