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c) In den Nordländern sind die Fluthen derSyzytzien
im Sommer des Abends stärker als des Morgens,
im Winter umgekehrt.
§. »5.
Die Alten waren mit den Erscheinungen der Ebbe
und Fluth und deren Ursachen wenig bekannt. Ari
stoteles behauptete inzwischen schon, daß sich die Er
hebungen des Meeres nach dem Monde richteten.
Plinius beschreibt die Erscheinungen der Ebbe und
Fluth und findet die Ursache derselbe in der Sonne und
dem Monde, welche die Gewässer an sich ziehen.
Galilei suchte die Ebbe und Fluth aus der doppelten
Bewegung der Erde herzuleiten, Deskartesaus
seinen Wirbeln und Wallis aus der Bewegung des
gemeinschaftlichen Schwerpunkts der Erde und des
Mondes zu erklären. Kepler kam zuerst auf der»
Gedanken einer allgemeinen gegenseitigen Anziehung
aller Weltkörper gegen einander. Newton schritt
weiter vor auf dieser von Keplern angegebenen Bahn,
entdeckte die Geseße der Anziehung und erklärte die
Phänomene der Ebbe und Fluth für die Wirkungen
der Sonne und deö Mondes auf die Gewässer der
Erdoberfläche. Daniel Bernoulli, Maclaurin
und Euler haben endlich fast alles erschöpft, was sich
zur Erklärung dieser wichtigen Naturbegebenheit sagen
läßt.
In der That wird aus der oben angeführten Er
zählung der Phänomene der Ebbe und Fluth deren
Zusammenhang und Beziehung auf die Bewegung
der