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zwischen den Wendekreisen, eine große Landstrecke
diesem beständigen Luftstrome sich entgegenstellt, neue
Ursachen der Verdünnung und Verdichtung der Luft,
welche hinlänglich sind, der vorigen mehr entfernten
und deßhalb schwächer» Ursache entgegen zu wirken.
Denn man muß bemerken, daß die Atmosphäre nahe
an der Erde mehr Warme empfängt von ihrer Verbin-
düng mit dem Lande und dem Waffer als von dem
direcren Einfiuß der Sonnenstrahlen.
§. 30.
Oertliche und temporäre Winde werden gleichfalls
häufig durch Gewitter und andere electrifche Phäno
mene hervorgebracht. Die Sonnenstrahlen werden
auch oft durch Wolken oder Nebel in einigen Erdge
genden aufgefangen und daher einige Oerter, ja selbst
ganze Lander weniger als andere erwärmt und unter
diesen Umständen wird immer ein Lnftstrom aus der
kältern in die wärmere Gegend erfolgen. UeberdicS
verursachen Regen und andere Meteore gelegentliche
Veränderungen in der Lufttemperatur und sobald diese
in irgend einem Lande Statt finden, werden sie vom
Winde begleitet.
§. ZI.
In denjenigen Gegenden des Atlantischen und
stillen Meeres, welche von dem Einfluß des Landes
entfernt sind, z.B. zwischen dem 28 oder g osten
Grade nord- und südlicher Breite, weht ein bestän
diger Ostwind, von welchem wir schon oben die Ursache
angegeben haben. Auf der Nordseite des Aequators
weht der Wind aus Nordost und auf der Südseite
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