Full text: Die mathematische Geographie (2. Theil)

Da der Mond der geschwindeste aller Planeten ist 
und nach einer Mittelzahl in einem Tage i3°io'3?" 
(§. 133. Astron.) von Westen nach Osten am Himmel 
fortrückt und also in einer Stunde Z2^s6" und in 
einer Minute 33", so folgt daraus, daß wenn man 
im Verlauf einer Minute in Zeit die Entfernung des 
Mondes von der Sonne oder einem Sterne mißt, diese 
33" gewachsen ist, welches mit dem Hadleyschen Sex 
tanten gemessen werden kann. Denkt man sich ferner 
einen östlichen und einen westlichen Ort und man mißt 
an beyden in emem und demselben Augenblick die Di 
stanz des Mondes von der Sonne oder einem Fixsterne, 
so wird man unter diesen zwey verschiedenen Meridia 
nen verschiedene Uhrzeit zahlen und wenn die wahre 
Entfernung des Mondes von der Sonne 30° betrüge, 
da die Uhr am östlichen Orte 8, am westlichen aber 
nur s war, so könnte man daraus den Mittags-Un 
terschied dieser beyden Ocrter — 3 Stunden oder 4s 
Graden herleiten. 
- Halley war der erste, der an die Benutzung des 
Mondes zur Bestimmung der Meereslange dachte. 
Der Seefahrer kann aber keine Mittheilung der auf 
dem Lande beobachteten Uhrzeit erhalten, wie der Mond 
dieselbe wahre Entfernung wie die auf dem Schiffe 
beobachtete hatte. Diese Methode war also völlig unan 
wendbar zur See, so lange die Mondtafeln nicht zu der 
Vollkommenheit gebracht waren, daß die berechneten 
Entfernungen des Mondes von der Sonne oder einem 
Sterne bis auf eine Minute zuverläßig waren, auch 
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