Full text: Die mathematische Geographie (2. Theil)

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Distanzen ist cs erforderlich, daß die Meridiane auf 
Seekarten parallel sind, wodurch die mch einerley 
Kompaßstrichen gesteuerten Kursen parafi^ werden. 
Man hat zweyerley Arten Seekarten, nämlich platte 
und wachsende Kartell. Erstere bilden ileinere 
Strecken von Meeren und Meeresküsten ab; alle Me 
ridiane werden auf denselben parallel und alle Parallel- 
kreise als gerade auf den Meridianen senkrechte Linien 
verzeichnet, so daß die Längengrade oben und unten 
gleich groß sind. Damit sie so wenig als möglich von 
der Wahrheit abweichen, so geschieht die Eintheilung 
des Längengrades nach der Mittelbreite; geht die platte 
Karte z.B. vom svsten bis zum s8sten Grade der 
Breite, so wird der Längengrad nach f4° Breite 
— 8,817 geographische Meilen (§. if.) genommen 
und darnach die Eintheilung der obern und untern 
Parallele gemacht. UcbrigenS sieht man leicht, daß 
diese Karten desto richtiger sind, je naher die abgebil 
deten Erdstcecken dem Aequator liegen und daß solche 
Karten in großen nördlichen und südlichen Breiten am 
meisten von der Wahrheit abweichen. 
Wachsende oder reducirte oder Mercawrs 
oder Wrights Karten sind solche Seekarten, deren 
Meridiane parallel und also die Längengrade überall 
gleich groß und zwar demjenigen Längengrade gleich 
sind, welcher zur kleinsten Breite auf der Karre ge 
hört; die Meridian- oder Breitengrade nehmen aber 
zu oder wachsen in demselben Verhältnisse, in welchem 
die Längengrade abnehmen müßten. Diese uehmcn ^ 
aber ab, wie die Cosinusse der Breiten (§. 14), und 
diese nehmen wieder ab, wie die Secanren der Breiten 
wach-
	        
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