5
zwei parallelen unbegrenzten Ebenen enthalten. Ferner wird angenommen, dass man das Kelief
für einen bestimmten Gesichtspunkt, dessen rechtwinklige Coordinaten X, Y, Z sein mögen,
construiren will. Diejenige von jenen beiden parallelen Ebenen, welche dem Auge am nächsten
liegt, wollen wir die Dildfläche, die andere, aus einem sich später ergebenden Grunde, die
Yerschwi ndungsfläche nennen; der Kürze wegen seien diese Ebenen einer Coordinaten-Ebene
parallel.
Alle in der Bildfläche befindliche abzubildende Punkte erleiden durch die Projection
keine Ortsveränderung, indem hier Gegenstand und Bild zusammenfallen.
Der Baum, in welchem das Basrelief dargestellt werden soll, ist durch die Bildfläche
u ld die Yerschwindungslläche begrenzt, demnach werden alle in unendlicher Entfernung von der
Bildfläche befindliche Punkte in der Yerschwindungsfläche abzubilden sein; die Bilder aller end
lich entfernten Punkte fallen in den zwischen jenen beiden parallelen Ebenen enthaltenen Raum.
D as basrelief-perspectivische Bild liegt in der geraden Linie, welche das Auge mit dem
abzubildenden Punkte verbindet.
Diese aus der Natur unsrer Aufgabe folgenden Sätze führen uns zur Theorie der Bas
relief-Perspective. Bezeichnet man die rechtwinkligen Coordinaten des zu projicirenden Punktes
durch x, y, z, seiner basreliefperspectivischen Projection durch x 7 , y' , z 7 , und nimmt man die
Bildfläche und die Yerschwindungsfläche der Coordinaten-Ebene der xz parallel an, so hat man,
wenn y — cc, y — ß resp. die Gleichungen jener Flächen sind, für die Coordinaten des gesuchten
Basreliefs folgende Ausdrücke:
, _ (ß — Y) x ■+■ Xy — «X
ß — a — \ -+- y
, ßr_ — a X
1 3 — \ —J— y
/ _ (ß — V) Z -h_ z y_ —^ a Z
ß — # — 1 + y
und umgekehrt
(ß — et) x 7 — Xy«X
x — 7
ß — y
(ß — # — X) y' -+- «Y
y - - /3~=r-y'
( ß — cc ) z — Z y -{— Ci /i
56 “ _ ß'~ ir ~y
Setzt man in den Gleichungen (1) a unendlich gross, so ergiebt sich
X == X
/ = y