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Daher sagte Momus: „0 Zeus, schütze uns vor
Langeweile und Verdruss! Denn ich sehe es schon
kommen, dass uns nach der Entsendung des Perseus
ähnliche Zänkereien nicht geschenkt werden sollen, wie
wir sie nach der Entsendung des Herkules hatten!“ Ihm
antwortete Zeus: „Die Trägheit würde nicht die Trägheit
und der Schlaf nicht der Schlaf sein, wenn sie uns mit
allzu grossem Fleiss und allzu grosser Ausdauer hei ihren
Anträgen belästigen könnten; denn letztere ist, wie Du
siehst, soeben von hier fortgegangen, und diese beiden
sind jetzt ganz allein hier mit ihrer blos privativen Kraft,
welche in der Abwesenheit ihrer Gegnerin und Feindin
besteht.“ — „Alles wird vielleicht gut gehen,“ sagte Momus,
„wenn sie uns nur nicht selber so schläfrig und träge
machen, dass wir an diesem Tage nicht mehr vollenden
können, was wir in der Hauptsache noch zu vollbringen
haben.“
a. Vortrag des Gottes der Trägheit.
Es begann also der Gott der Trägheit sich folgender-
massen vernehmen zu lassen: „Ebenso oft. o Götter, ist
die Trägheit von Übel, wie der Fleiss und die Arbeit
noch viel öfter von Übel ist; ebenso sehr ist die Trägheit
in den meisten Fällen von Nutzen und gut, wie es in
seltenen und einzelnen Fällen auch die Arbeit sein mag. 1 )
J ) Es ist nicht leicht, die stilistische Malerei. durch welche Bruno
besonders im Beginn des Vortrags, den der Müssiggang oder die Trägheit
hält, das Wesen derselben auch in seiner Diktion wiederzugeben bemüht
ist, in der Übersetzung auch nur anzudeuten. Die ganze Vortragsweise
ist zu Anfang' auffallend schleppend und salopp, obwol sie schliesslich in
eine mehr rhetorische Verve übergeht; sie erinnert an Lessings Epigramm:
„Faulheit, jetzo will ich Dir
Auch ein kleines Loblied singen.
0 . . wie . . sau . . er wird es mir,
Dich . . nach Wür . . den . . zu besingen!
Doch ich will mein bestes thun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn’.
Höchstes Gut! wer Dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben — —
Ach! . . ich gähn’ . . ich . . werde matt,
Nun . . so magst . . Du mir’s vergeben,
Dass ich Dich nicht singen kann,
Du verhinderst mich daran.“