anderen nicht ohne Speise bleiben und um ihren Trank,
ihr Gehirn und ihre Gesellschaft kommen, weil diese ihr
Essen, Trinken, ihr Gehirn und ihre Gesellschaft nur in
der Einbildung, im Worte, im Gebet und in der Verehrung
haben. 1 ) Es sei darum so, wie Momus es vorschlägt und wo
mit. soviel ich sehe, auch die anderen einverstanden sind.
Eridanus also bleibe im Himmel, aber nicht anders als
im Glauben und in der Einbildung; dann wird er kein
Hindernis sein, dass an derselben Stelle sich in Wirklichkeit
ein ganz anderes Wesen befinde, von dem wir an einem
der nächsten Tage genauer verhandeln werden; denn über
diesen Platz ist ebenso zu denken, wie über denjenigen
der grossen Bärin.
Der Hase: — rechte Todesfurcht.
Jetzt lasst uns für den Hasen sorgen, von dem ich
meine, dass er als Sinnbild der Furcht im An
gesicht des Todes, aber auch, soweit dies
möglich ist, der Hoffnung und des Vertrauens,
die das Gegenteil dieser Furcht sind, zu be
trachten ist; denn in gewisser Hinsicht sind sowol
erstere, wie letztere Tugenden, oder wenigstens die Vor
bedingungen solcher, wenn sie nämlich Töchter der Be
sinnung sind und der Besonnenseit und Klugheit dienen.
Aber die eitle Furcht, die Feigherzigkeit und Verzweiflung
fahre zugleich mit dem Hasen zur Tiefe, um in der wahren
Hölle und dem Orkus der Strafen stumpfsinnige und un
wissende Seelen zu ängstigen. Dort soll es keinen noch
so versteckten Schlupfwinkel geben, wo diese falsche
Furcht und der blinde Schrecken des Todes nicht eintrete
und sich mittelst falscher Gedanken, wie sie dummer
Glaube und blinde Leichtgläubigkeit gebärt, ernährt und
grosszieht, die Pforten der entlegensten Gemächer öffne.
Aber nimmermehr, es sei denn mit vergeblichem
Bemühen, soll sie sich dort nähern, wo die
J ) Diese Anspielung auf die Dogmen vom Abendmahl, der Kommunion
und „Ubiquität des Leibes Christi“ bedarf wol keines weiteren Kommen
tars. Vergl. Note 2 auf Seite 249 und Note 1 auf Seite 26 oben.