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bessere oder schlechtere Lebensweisen und Schicksale eingehen,
als sie sich besser oder schlechter in ihrer nächst voran
gegangenen Lebenslage und unter den eben überstandenen Ver
hängnissen geführt hat. b So bemerken wir ja auch schon
innerhalb des einzelnen Menschenlebens, je nachdem ein
Mensch seinen Charakter ändert, seine Gemütsart verbessert
oder verschlechtert, aus einem Guten ein Böser, aus einem
Mässigen ein Unmässiger wird und umgekehrt, sobald aus einem,
der bereits eine Bestie zu sein schien, eine andere noch schlimmere
Bestie oder aber ein besser geartetes Geschöpf sich herausbildet: —
b Seelenwanderung: Wenn die Seele nach dem Tode fortdauern
soll, so muss sie auch vor der Geburt existiert haben; denn die gewis
seste Antwort auf die Frage: „Was werde ich nach dem Tode sein ?“
scheint die: „Du wirst dasselbe sein, was Du vor der Geburt wärest.“
Vergl. Schopenhauer, Parerg & Paralip. II. p. 285. Dieser Ansicht
pflichten fast alle Philosophen bei, die eine Unsterblichkeit der Indivi
dualseele überhaupt zulassen ; ebenso alle Religionen mit Ausnahme der
jüdisch - christlichen, die das Dogma von einer aus nichts erschaffenen
und gleichwol durch Gnade des Schöpfers unvergänglichen Seele auf
stellt. Anders vielleicht Christus selbst, cf. Evang. Johannis 8,58. Zu
Bruno’s Lehre von der Seelenwandlung bemerkt Rrunnhofer, Leben
Bruno’s p. 308:
„Das sind die Grundzüge eines Glaubens, den Bruno mit vollem
Bewusstsein geteilt hat mit den Priester-Philosophen des antiken Morgen-
und Abendlandes, mit den Brahmanen und Magiern, den Chaldäern und
Ägyptern, den Pythagoräern und Druiden; eines Glaubens übrigens,
welcher noch jetzt drei Viertel der Menschheit, nämlich die brahma-
nistische und buddhistische Kulturwelt lebensbestimmend beherrscht —
und in einer vom Darwin der Zukunfts- Psychologie allerdings erst zu
reinigenden Form — eines Tages auch die europäischen Glieder der
indogermanischen Menschheit mit elementarer Gewalt packen wird.“
Leibnitz, welcher übrigens Bruno’s Ideenschätze so trefflich ohne
Quellenangabe auszubeuten verstanden, hat ihm in diesem Punkte
nicht zu folgen gewagt. Dagegen ist Lessing (Erziehung des Menschen
geschlechts) vielleicht als erster offener Bekenner dieses Glaubens unter
den deutschen Denkern zu nennen. Ihm reiht sich Schiller an, dessen
philosophische Bedeutung bislang wohl kaum genügend gewürdigt worden
ist. Derselbe schreibt in seiner Abhandlung „Über den Zusammenhang
d'er tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen" folgende
Parallele unseres Textes:
„Die Materie zerfällt in ihre letzten Elemente wieder, die nun in
andere Formen und Verhältnisse durch die Reihe der Natur wandern,
anderen Absichten zu dienen. Die Seele fährt fort, in anderen Kreisen
ihre Denkkraft zu üben und das Universum von anderen Seiten zu be
schauen. Man kann freilich sagen. dass sie diese Sphäre im geringsten
noch nicht erschöpft hat , dass sie solche vollkommen hätte verlassen
können; aber weiss man denn, dass diese Sphäre für sie
verlassen ist? Wir legen jetzt manches Buch weg, das
wir nicht verstehen, aber vielleicht verstehen wir es in
einigen Jahren besser!“ Vergl. Anhang, Bruno, sein Leben und
seine Weltanschauung, Vorträge, p. 21.
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