Full text: Astrophysik

III. Die Photometrie 
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meter geteilte Mattscheibe wird die Flammenhöhe von genau 4 cm kontrol 
liert und durch Verschiebung des Dochtes erhalten. Bei diesen Dimensionen 
ist die Beleuchtung in 1 m Entfernung gleich derjenigen der Normalkerze. 
Eine in England viel gebrauchte Lichteinheit ist die 
HARCOURTSche Pentanlampe, und zwar das ein- und 
zehnkerzige Modell. Als Brennstoff dient Pentan (C.-,H 12 ), 
das gegenüber dem Amylazetat (C 7 H 14 0 2 ) den Vorteil 
hat, in fast weißer Farbe zu leuchten. Die Lichtstärke 
einer 10 Kerzenpentanlampe entspricht rund 11 Einheiten 
der Hefnerkerze. 
Zu sensitometrischen Untersuchungen in der Photo 
graphie hat sich die ScHEtNERSche Benzinlampe allge 
mein eingeführt. Die Einrichtung ist ähnlich der Hefner- 
schen Lampe, nur wird anstatt des Amylazetats Benzin 
verwendet. Die Flamme brennt ebenfalls aus einer Röhre 
ohne Abnutzung des Dochtes, und sie wird ebenfalls 
durch ein Diopter in konstanter Höhe erhalten. Die 
Flamme ist jedoch in einen roten Zylinder eingeschlos 
sen, der vor der Flamme eine Öffnung besitzt. Zwi 
schen dieser Öffnung und der Flamme befindet sich ein 
Metallschirm, der an derjenigen Stelle, die dem Maximum der Flammen 
helligkeit entspricht, einen horizontalen Spalt von 1 mm Breite hat, durch 
den das Licht austritt. Durch die ausschließliche Benutzung dieses mittleren 
Teiles werden die kleinen Schwankungen der Flammenhöhe ganz un 
schädlich gemacht. Da nur ein kleiner Teil der Flamme benutzt wird, so 
ist ihre Leuchtwirkung natürlich wesentlich geringer als die der Normal 
kerze; in 1 m Entfernung ist ihre Beleuchtung gleich 0.089 derjenigen der 
HEFNERlampe. 
Im allgemeinen wird heute in der Photometrie die HEFNERlampe (HK) 
als Einheit verwendet. Eine einfache Verknüpfung der HK-Einheit mit dem 
Sternlicht ist dadurch gewonnen, daß die HK in 1km Abstand sehr nahe dem 
Licht eines Sterns 1. Größe entspricht. Die HK erzeugt auf einer senkrechten 
Fläche in 1 m Abstand die Beleuchtung von 1 Lux. 
Durch die Einführung der Photographie in die exakten Wissenschaften 
ist auch für die Photometrie ein neues Hilfsmittel geschaffen worden. Die 
photographische Photometrie unterscheidet sich von der visuellen in mehre 
ren ganz wesentlichen Punkten; ihre Besprechung erscheint aber an dieser 
Stelle nicht geeignet, da sie die Kenntnis der photographischen Prozesse 
voraussetzt. Sie wird daher vorteilhaft erst später behandelt werden. 
Atmosphärische Lichtextinktion. Durch unseren Organismus sind wir 
im allgemeinen an die Erdoberfläche, d. h. an die tiefste Stelle unserer At 
mosphäre gebunden, und nur in einzelnen Fällen können Beobachtungen in 
so bedeutenden Höhen angestellt werden, daß daselbst bereits ein sehr merk 
licher Teil der Atmosphäre ausgeschaltet ist, der Menge nach ausgedrückt 
bis zu etwa 30%. Die von den Gestirnen kommenden, von uns zu unter 
suchenden Lichtstrahlen müssen also unsere Atmosphäre passieren und er 
leiden auf diesem Wege Veränderungen, wesentlich Abschwächungen, welche 
die Resultate der Beobachtung modifizieren und daher ermittelt und in 
Abb. 75. Die Hefner- 
Altenecksche Normal 
kerze.
	        
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