V. Die Sonne
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£, wie er sich im Mittel aus vielen Beobachtungen ergibt, tabuliert ist,
unter gleichzeitiger Mitnahme der aus den Wasserstoffflocken folgenden Ro
tation und dem Ergebnis der KEMPFschen Formel (S. 182).
b
Flecke
Fackeln
Ca-Flocken
//-Flocken
Formel
0— 5°
14.40°
14.56°
14.54°
14.3°
14.44°
5—10
14.35
14.52
14.41
14.4
14.40
10-15
14.25
14.33
14.30
14.6
14.32
15-20
14.13
14.21
14.13
14.5
14.20
20—25
13.98
14.19
13.99
14.7
14.06
25—30
13.80
14.04
13.97
14.7
13.88
30-35
13.60
13.60:
13.75
14.9
13.68
Die sehr nahe Übereinstimmung, die die Rotationsbewegung der Flecken,
Fackeln und Kalziumflocken in den einzelnen Breiten zeigt, ist bemerkens
wert. Um so auffallen
der erscheinen die Ab
weichungen der vor
letzten Reihe, für die
vorläufig eine Erklä
rung fehlt, wenn man
nicht annehmen will,
daß die Schicht, in
der die Wasserstoff
flocken auftreten, ein
eigenes entgegenge
setzt orientiertes Rota
tionsgesetz befolgt.
Wie man sieht, nimmt
die Geschwindigkeit
hier nach denPolenzu,
anstatt abzunehmen.
Sieht man von der
erwähnten Anomalie
ab, so erscheint es als ziemlich sicher, daß die Photosphäre mit Flecken,
Fackeln und Kalziumflocken ein gemeinsames Umdrehungsgesetz befolgt,
wie es bereits auf S. 182 formuliert wurde. Eine Nachprüfung dieser Ver
mutung gestattet das DoppLERsche Prinzip. Die Untersuchung über das Ro
tationsgesetz kann dann so angestellt werden, daß man die Größe der Ver
schiebung an den verschiedenen Stellen des Randes, also unter den ver
schiedenen heliographischen Breiten, mißt. Da aber die Maximalgeschwin
digkeit am Äquator nur 2 km beträgt, und es sich bei den Veränderungen
um geringe Bruchteile dieses Betrages handelt, so läßt sich leicht übersehen,
daß die betr. Messungen eine außerordentliche Genauigkeit erfordern.
Duner hat zuerst eine derartige Untersuchung mit einem starken Gitter
spektroskop ausgeführt, indem er die Distanz einiger Sonnenlinien von einer
atmosphärischen, also von der Sonnenrotation unabhängigen Linie maß. In
wesentlich größerem Maßstabe ist dann die gleiche Untersuchung von der
Atb. 142. Wasserstoffflocken und -Wirbel in der Umgebung eines
Doppelflecks (nach Haie).