Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
nächst ist bekannt, daß das Auge nur für den sehr engen Spektralbezirk von 0.4 
bis 0.8 empfänglich ist; alles, was über diese Grenze hinausläuft, existiert 
für das Auge nicht. Liegt z. B. bei niedriger Glühtemperatur das Energie 
maximum oberhalb 0.8 u, so ist also gerade die Strahlung, die das Maximum 
der Energie enthält, für uns direkt überhaupt nicht wahrnehmbar. 
Wohl existiert für das Auge in dem Spektralbezirk von 0.4 bis 0.8 eine 
Reizungskurve, die aber mit der wahren Energiekurve nur wenig zu tun hat. 
Sie ist natürlich abhängig von der Energiekurve, hat aber ihre ganz cha 
rakteristischen Eigenschaften. So ist z. B. der Ort ihres Maximums ver 
änderlich, aber nicht mit der Temperatur wie bei der wahren Energiekurve, 
sondern mit der absoluten Helligkeit, wodurch eine ganz besondere Kom 
plikation eintritt. Über diese bereits auf S. 32 erwähnten Verhältnisse wird 
am Schluß dieses Kapitels Genaueres mitzuteilen sein. 
Aus dem Gesagten geht hervor, daß man die physiologischen Helligkeits 
verhältnisse eines Spektrums nicht im allgemeinen angeben und bestimmen 
kann, sondern nur in Abhängigkeit von der absoluten Helligkeit; auch 
hierbei treten große Beobachtungsschwierigkeiten auf, da ja Helligkeitsver 
gleichungen unter verschieden gefärbten Objekten stattzufinden haben, was 
von Anfang an als eine besondere Erschwerung bei photometrischen Beob 
achtungen erklärt worden ist. 
Durch eine wesentliche Beschränkung der Aufgabe läßt sich indessen 
auch beim Spektralphotometer die gleiche Genauigkeit erreichen wie beim 
gewöhnlichen Photometer, nämlich durch die Einschränkung, daß man die 
Helligkeitsverhältnisse der gleichen Spektralgebiete bei verschiedenen 
Lichtquellen untereinander vergleicht. Dabei werden die gleichen Farben mit 
einander verglichen, wobei keine größeren Schwierigkeiten auftreten als bei 
weißem Licht. 
Nach diesen einleitenden Bemerkungen wollen wir zu einer Beschreibung 
der wichtigsten Spektralphotometer übergehen. 
Das ViERORDTSche Spektralphotometer ist ein Prismenspektroskop ge 
wöhnlicher Konstruktion, jedoch besitzt es eine andere Spalteinrichtung. 
Der Spalt besteht nämlich aus zwei übereinanderstehenden Hälften, wo 
bei die Weite einer jeden Hälfte für sich in meßbarer Weise reguliert 
werden kann. Vor der einen Hälfte sitzt, ähnlich wie in Abb. 41, ein total 
reflektierendes Prisma, durch das das Licht einer seitlich befindlichen 
Lichtquelle ins Spektroskop gelangt, während die andere Spalthälfte direkt 
von vorn durch die zweite Lichtquelle beleuchtet wird. Es entstehen dem 
nach zwei genau übereinanderliegende Spektra, deren Helligkeit durch Ver 
stellung der Spaltweiten in meßbarer Weise verändert werden kann. Damit 
bei der Vergleichung einer bestimmten Spektralstelle die übrigen Farben 
nicht störend einwirken, wird durch einen verschiebbaren Spalt im Okular 
das übrige Licht abgeblendet, eine Vorrichtung, die bei allen Spektralphoto 
metern erforderlich ist. Man soll mit diesem Instrument sehr gute Messun 
gen ausführen können, obgleich ein bedenklicher prinzipieller Fehler der 
ViERORDTSchen Methode anhaftet, der besonders hervortritt, wenn große 
Helligkeitsunterschiede gemessen werden. Der für die schwächere Lichtquelle 
dienende Spalt muß, um Helligkeitsgleichheit zu erzielen, beträchtlich weiter 
geöffnet werden als der andere; das entsprechende Spektrum ist daher un
	        
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