Full text: Astrophysik

III. Die Photometrie 
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reiner, und infolgedessen stimmen die Farben der beiden Spektra nicht ganz 
genau miteinander überein. Ein Vorzug des Instruments besteht darin, daß 
die beiden Spektra sich fast genau berühren, und, was für die Beobachtung 
schwacher Spektra wichtig ist, daß kein anderer als der durch die Verwen 
dung des Spektroskops gegebene Lichtverlust stattfindet. 
Das ÖLAN-VoGELsche Spektralphotometer ist wesentlich komplizierter 
gestaltet. Der photometrische Apparat befindet sich zwischen Kollimator 
linse und Prisma und besteht aus einem doppeltbrechenden Bergkristall 
als Polarisator und aus einem NicoLschen Prisma mit meßbarer Drehung 
als Analysator. Der Spalt des Spektroskops ist durch einen Steg in zwei 
Hälften geteilt; es entstehen durch die Doppelbrechung von jeder Hälfte 
zwei Spektra, im ganzen also vier. Die Breite des Stegs ist so gewählt, daß 
die mittleren zwei Spektra, die von den beiden Hälften des Spaltes kommen, 
einander berühren; die beiden äußeren Spektra werden durch Schieber im 
Okular abgeblendet. Bei Drehung des Nicols wird das eine ordentliche 
Spektrum heller, wenn das andere außerordentliche schwächer wird. Da der 
Winkel der Doppelbrechung von der Wellenlänge abhängt, so berühren sich 
die beiden Spektra nicht auf ihrer ganzen Länge, sondern überdecken sich 
z. B. im Rot und stehen im Violett auseinander, wenn sie im Grün zur Be 
rührung gebracht sind; es ist das ein bedenklicher Nachteil, der aber durch 
Benutzung eines keilförmigen, verschiebbaren Stegs vor dem Spalte, durch 
den die Breite der Spektra für jede Spektralstelle variiert wird, beseitigt 
werden kann. Das Licht der beiden zu vergleichenden Objekte kann un 
mittelbar auf die beiden Spalthälften geworfen werden; für gewöhnlich aber 
findet die Vergleichung eines jeden Objekts mit einer dritten Lichtquelle, 
z. B. einer Petroleumlampe, statt. Ein Vorzug des ÖLAN-VoGELSchen Spektral 
photometers besteht darin, daß sehr große Intensitätsunterschiede gemessen 
werden können, ein Nachteil in dem starken Lichtverluste durch Erzeugung 
zweier Bilder. 
Das CROVASche Spektralphotometer dürfte als das einfachste und beste 
aller bis jetzt konstruierten zu betrachten sein, und zwar nicht zum 
mindesten durch die Anordnung, daß der lichtabschwächende Apparat, in 
diesem Falle zwei gegeneinander drehbare Nicols, gar nicht mit dem Spek 
troskop verbunden ist, sondern in den Strahlengang der Vergleichslampe 
bereits vor dem Spalte eingeschaltet ist. Zu dem Zwecke ist die eine Spalt 
hälfte mit einem totalreflektierenden Prisma versehen, welches das Licht des 
seitlich sitzenden Photometers auffängt und ins Spektroskop gelangen läßt. 
Wie beim Vierordt sehen Spektralphotometer berühren sich die beiden 
Spektra ihrer ganzen Länge nach und sind nur durch eine feine Linie ge 
trennt. Eine Lichtschwächung des zu untersuchenden Objekts findet nicht 
statt. Ein besonderer Vorzug des Instruments besteht auch darin, daß nach 
Beseitigung des totalreflektierenden Prismas das Spektroskop als solches 
ohne weiteres zu verwenden ist. 
Von den vielen Spektralphotometern mögen als die wichtigsten die hier 
erwähnten Konstruktionen genügen, um einen Einblick in das praktische 
Gebiet der Spektralphotometrie zu erlangen. Zur Erleichterung des Verständ 
nisses soll auch ein Beispiel gegeben werden, und zwar ein solches, das mit 
dem zuletzt besprochenen Spektralphotometer erhalten ist. Das Spektrum
	        
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