Full text: Astrophysik

III. Die Photometrie 
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Abb. 93. 
Schema des Angströmschen Pyrheliometers. 
von bestimmter Stärke geheizt werden und zu prüfen gestatten, ob die dem 
Heizstrom entsprechende Energiemenge vom Thermoelement richtig ange 
zeigt wird. 
Das Abbot sehe Pyrheliometer dürfte das vollkommenste Instrument die 
ser Art sein. Merklich einfacher, wenngleich weniger frei von Fehlerquellen 
ist das von K. Angström im Jahre 1896 konstruierte elektrische Kompensa 
tionspyrheliometer. Dasselbe ist häufig verwendet worden und soll daher 
etwas ausführlicher be- 
schrieben werden (Abb. r \p ±-l. 
93). Zwei gleiche schmale 
Streifen A und B aus 
Manganin von wenigen 
Tausendsteln eines Milli 
meters Dicke sind auf 
der vorderen Seite berußt 
und werden abwechselnd 
der Sonnenstrahlung aus 
gesetzt. An ihren Enden 
sind Leitungsdrähte be 
festigt, so daß ein elek 
trischer Strom hindurch 
geschickt werden kann. 
Ihre Rückseite ist mit ei 
nem sehr feinen Überzug 
von Guttapercha versehen, vermittels dessen sie auf zwei entsprechenden 
Streifen von feinem Kupferblech elektrisch isoliert aufgekittet sind, so daß 
ein die Manganinstreifen durchfließender Strom nicht in die Kupferstreifen 
gelangen kann. Auf der Rückseite der letzteren ist je eine aus dünnen Drähten 
von Kupfer und Rheotan bestehende Thermosäule NN 1 angelötet; beide sind 
gegeneinander geschaltet und enthalten im Stromkreis ein Galvanometer G. 
Die von den beiden Thermosäulen ausgehenden Ströme sind also einander 
entgegengerichtet und heben sich auf, wenn sie gleich stark sind, d. h. wenn 
die Temperatur der beiden Kupferstreifen genau dieselbe ist; die Galvano 
meterablesung ist alsdann Null. Ist aber der eine Streifen wärmer als der 
andere, so überwiegt dessen Thermostrom, und das Galvanometer schlägt 
nach der betreffenden Seite aus. 
Es soll nun der Manganinstreifen A der Bestrahlung durch die Sonne ausge 
setzt werden, während der Streifen B beschattet bleibt. Die Temperatur von A 
steigt so lange, bis zwischen der Bestrahlung und der Ableitung der Wärme 
aus dem Streifen Gleichgewicht herrscht, was wegen der äußerst geringen 
Massen dieser Teile in sehr kurzer Zeit (20 bis 30 Sekunden) erfolgt. Die 
Galvanometernadel zeigt dann eine starke Ablenkung durch den überwiegen 
den Thermostrom von A. Schickt man nun durch den Manganinstreifen B, 
der beschattet bleibt, von S aus einen elektrischen Strom hindurch, so wird 
der Streifen durch denselben erwärmt, bis die Nadel wieder Null zeigt. Dann 
sind die beiden Thermoströme einander gleich, folglich auch die Tempera 
turen der beiden Streifen. Mißt man in diesem Augenblick die Stärke des 
durch den Manganinstreifen B hindurchgeschickten Stromes vermittels eines 
S che in e r-G raf f, Astrophysik. 3. Aufl. 9
	        
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