Full text: Astrophysik

IV. Die Himmelsphotographie 
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flacher zu verlaufen. Die Gesamtwirkung der fünf Kurven gibt die punktierte 
Intensitätskurve der verbreiterten Scheibchen. 
Es ist nun ohne weiteres einleuchtend, daß für jedes Objektiv, je nach 
seiner Konstruktion und Brennweite, die Kurve anders ausfallen wird, und 
hieraus sind die Verschiedenheiten der gefundenen Gesetze für die Abhän- 
I gigkeit der Scheibchendurchmesser von Intensität und Expositionszeit zu er 
klären. Neuere Untersuchungen von Rosenberg machen es übrigens wahr 
scheinlich, daß in der Umgebung der helleren Sterne stets eine gewisse Flächen 
helligkeit des Himmelshintergrundes anzunehmen ist, die durch Zerstreuung 
in der Erdatmosphäre entsteht und den gleichen Intensitätsverlauf zeigt, wie 
sie Abb. 119 andeutet. Mit dieser normalen Erscheinung darf nicht die Ver 
größerung der Sternscheibchen durch die Luftunruhe verwechselt werden, die 
bereits auf S. 152 beschrieben und in ihrer photographischen Wirkung ge 
schildert worden ist. 
Grenzleistungen der photographischen Instrumente. Wir kommen nun 
zu einem der wichtigsten Abschnitte der photographischen Photometrie, zu 
der Frage, welche Größenklassen bei gewissen Expositionszeiten und bei ge 
gebenen Instrumenten noch eben zur Abbildung gelangen. Diese Frage ist 
von besonderem Interesse durch den Umstand, daß die Photographie unter 
Benutzung sehr lichtstarker Instrumente und sehr langer Expositionszeiten 
noch Sterne zur Wahrnehmung bringt, die visuell nicht mehr erkennbar sind. 
Sobald die 15. Größe überschritten ist, wird visuell die Helligkeitsbestimmung 
der schwächsten Sterne auch an den größten Fernrohren recht unsicher. Von 
hier an beherrscht also die Photographie das Arbeitsfeld vollständig. 
Als die Fixsternphotographie in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre 
des vorigen Jahrhunderts ihren plötzlichen Aufschwung nahm, glaubte man, 
auch für die Helligkeitsbestimmung der schwächeren Sterne mit einem Male ein 
Mittel gefunden zu haben; man nahm das Reziprozitätsgesetz als ganz selbst 
verständlich an, und setzte voraus, daß durch fortgesetzte Multiplikation 
der Expositionszeit mit 2.5 ständig ein Gewinn von je einer Größenklasse 
erzielt würde. Man gelangte hierdurch selbst bei verhältnismäßig kurzen 
Expositionszeiten zu ganz außerordentlich niedrigen Helligkeitsangaben; so 
sollten z. B. die für die Aufnahme der Himmelskarte bestimmten photogra 
phischen Refraktoren von 33 cm Öffnung in zwei Stunden Sterne der 16. 
Größenklasse abbilden. 
Die Annahme, daß bei vermehrter Expositionszeit ein mit dieser in pro 
portionalem Verhältnis stehender Gewinn an Lichtstärke erhalten wird, 
ist, wie wir bereits wissen, nicht richtig. Während bei Gültigkeit des Rezi 
prozitätsgesetzes jede Vervielfachung der Expositionszeit um das 2 l / 2 fache 
einen Gewinn von einer Größenklasse liefern müßte, erhält man in Wirk 
lichkeit nur einen Gewinn von 0 . 6 m bis 0.8 m , wobei sich noch eine recht 
komplizierte Abhängigkeit von der absoluten Expositionszeit und auch von 
den Plattensorten ergeben hat. Was aber dieser Unterschied ausmacht, lehrt 
die Tabelle auf S. 174, in welcher in der ersten Kolumne die jedesmal um das 
2.5fache wachsenden Expositionszeiten, in den weiteren Reihen die Stern 
größen, die sich unter Annahme des Zuwachses von 1.0, 0.8, 0.7, 0.6 und 0.5 
Größen ergeben, enthalten sind. Als Grundlage sind die photographischen 
Refraktoren der Himmelskarte vorausgesetzt, die bei einer Expositionszeit von
	        
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