V. Die Sonne
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Als zweifelhafte Sonnenelemente sind die folgenden zu betrachten:
Iridium
Wolfram
Fluor
Holmium
Osmium
Uran
Wismut
Terbium
Platin
Lithium
Tellur
Ytterbium
Ruthenium
Brom
Indium
Argon
Tantal
Chlor
Thallium
Neon
Thor
Jod
Quecksilber
Nicht auf der Sonne nachzuweisen sind vorläufig
folgende Elemente:
Antimon
Stickstoff
Phosphor
Thulium
Arsen
Caesium
Rubidium
Praseodymium
Wismut
Gold
Selen
Radium
Bor
Krypton
Schwefel
Xenon
Das Fehlen der Linien mancher Elemente im Sonnenspektrum ist durch
aus nicht etwa ein Beweis dafür, daß die betreffenden Stoffe tatsächlich
in der Sonnenatmosphäre nicht vorhanden sind. In sehr vielen Fällen ist
die geringe Stärke oder die große Verwaschenheit der Linien die Ursache
ihres Fehlens im Sonnenspektrum, manchmal auch der Umstand, daß im unter
suchten Teil des Spektrums keine Linien vorhanden sind. So ist das Fehlen
eines Nachweises durchaus plausibel bei Schwefel, Phosphor, Bor, Selen,
Arsen, Brom, Chlor, Jod, Fluor u. a. und überhaupt bei den meisten Metal
loiden, deren Spektra gewöhnlich wenig hervorragend sind.
Vergleicht man das Sonnenspektrum mit demjenigen der Fixsterne, so
erkennt man sofort, daß es eine bestimmte Klasse, die der gelben Sterne,
typisch veranschaulicht. Nach einer später noch ausführlich zu besprechen
den Einordnung ist das Spektrum ein Vertreter der Klasse G, zu der von
bekannteren Objekten a Aurigae und der Hauptstern von a Centauri gehören.
Die G-Sterne sind photographisch bereits merklich schwächer als visuell, bei
der Benutzung der Sonnenhelligkeit für photographische Untersuchungen
ist daher an Stelle der S. 176 erwähnten visuellen Helligkeit (—26.72 m ) nach
Birck und King der Wert — 25.93 m zu setzen. Der sog. Farbenindex der
Sonne beträgt danach + 0.79 m .
Als recht abweichend von dem typischen Sonnenspektrum hat sich das
Spektrum der Flecken erwiesen. Wenn man einen Teil der Photosphäre, der
einen Sonnenfleck enthält, im Fernrohr auf den Spalt des Spektroskops pro
jiziert, so erscheint der Fleck als dunklerer Längsstreifen im Spektrum. Man
hat lange geglaubt, daß die geringere Helligkeit des kontinuierlichen Spek
trums nur auf einer allgemeinen Abschwächung beruhe; es sind jedoch ver
einzelte Beobachter bei Anwendung sehr starker Dispersion zu der Ansicht
gelangt, daß die Verdunkelung durch das Auftreten einer Unzahl von neuen
schwachen Linien verursacht sei, und es kann heute kein Zweifel mehr
über die Richtigkeit dieser Ansicht herrschen. Daneben liegt eine zuweilen
recht beträchtliche Verstärkung und Verbreiterung der Fraunhofer sehen
Linien vor; manchmal schwellen sogar ganz schwache Linien zu großer
Breite und Dunkelheit auf. Bei einigen Linien sind die Verbreiterungen
nicht symmetrisch zur Mitte, sondern einseitig, besonders nach Violett zu,
so daß der Eindruck von Bändern entsteht. Von den Metallen, deren Linien
S ch ei n e r-Graf f, Astrophysik. 3. Aufl. 13