Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
Abb. 131. Umkehr der Natrium 
linien im Fleckenspektrum. 
besonders häufig in den FJeckenspektren verbreitert erscheinen, seien be 
sonders Titan, Magnesium, Kalzium, Natrium, Vanadium, Eisen, Nickel und 
Chrom hervorgehoben. Die meisten der beobachteten, in der Photosphäre 
gar nicht oder nur schwach vorkommenden Bänder gehören zweifellos in 
erster Linie dem Titanoxyd, dann dem Magnesium- und Kalziumhydrid an. 
Wie wir später sehen werden, sind das alles Eigentümlichkeiten, die bei 
den Fixsternen von den Vertretern des Sonnentypus zu demjenigen der roten 
Sterne überleiten. Die Sonnenflecken gehören also einem sog. späteren 
Spektraltypus an als die Photosphäre. 
Umkehr und Verdoppelung einiger Linien. Neben den Absorptions 
erscheinungen treten in den Fleckenspektren auch Phänomene entgegen 
gesetzter Art auf, allerdings sind sie im allgemeinen auf eine geringere 
Anzahl von Linien, besonders diejenigen von 
Wasserstoff, Kalzium und Natrium, beschränkt. 
Durch Hale ist nämlich festgestellt worden, daß 
in den Flecken Verstärkungen und Abschwächun 
gen von Linien unmittelbar nebeneinander be 
stehen. Das ist eine Erscheinung, die den oben 
ausgedrückten Zweifel, ob die Ursache der Ab 
sorptionsvermehrung durch größere Dichte der 
Gase oder durch niedrigere Temperatur dersel 
ben zu erklären ist, in unzweideutiger Weise 
im Sinne der letzten Erklärung entscheidet. Bei 
größerer Dichte oder Dicke von Gasschichten kann nur Verstärkung der 
Linien eintreten, während bei Temperaturabnahme, wie aus den Labora 
toriumsversuchen von King in Pasadena unzweideutig hervorgeht, sowohl 
Zunahme als Abnahme der Intensität einzelner Linien sogar desselben 
Elements auftritt. Die Wasserstofflinien sind z. B. in den Flecken fast 
stets schmaler, manchmal verschwinden sie ganz, um an einzelnen Stellen 
sogar umgekehrt hell, also als Emissionslinien, zu erscheinen. Das letztere 
findet in den meisten Fällen an denjenigen Stellen statt, wo sich eine sog. 
Brücke über den Fleck hinzieht, doch hat man die Linien schon auf völlig 
dunklen Kernflecken, in denen bei direkter Beobachtung nichts zu erkennen 
war, hell gesehen. Das Auftreten heller Emissionslinien kann auf Grundlage 
des Kirchhoff sehen Satzes nur dadurch erklärt werden, daß sich oberhalb 
der Flecken glühende Wasserstoffmassen befinden, deren Temperatur zeit 
weilig höher ist als die Temperatur derjenigen Schicht, welche innerhalb 
des Flecks das kontinuierliche Spektrum erzeugt. Derartige heißere Gas 
massen sind aber in den weiter unten zu besprechenden Protuberanzen ge 
geben, und man hat in einzelnen Fällen tatsächlich solche Protuberanzen auf 
einem Fleck genau so beobachten können wie am Sonnenrande. 
Bei den Natriumlinien tritt die Erscheinung ganz anders auf als bei den 
Wasserstofflinien. Dieselben kehren sich niemals in ihrer ganzen Breite um, 
sondern sie erscheinen im Fleck sehr dunkel und außerordentlich verbreitert, 
aber in ihrer Mitte befindet sich eine feine, sehr helle Linie. In der oben 
stehenden Abb. 131, in welcher der dunklere Streifen dem Fleck entspricht, 
ist dies deutlich zu erkennen. 
Eine besonders gründliche Untersuchung des Fleckenspektrums ist von
	        
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