Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
führt werden; bei vielen optischen Betrachtungen aber, die in ausreichend 
genäherterWeise rein geometrisch durchgeführt werden können, ist die Senk 
rechte zur Wellenfläche, der Strahl, ungemein bequem und anschaulich, 
und wir werden daher vielfach von diesem Ausdruck Gebrauch machen. 
Die konzentrische Ausbreitung der Wellen lehrt nun in einfacher Weise, 
wie die Energie der Strahlung mit der Entfernung von dem strahlenden 
Punkte abnimmt. Da die strahlende Energie in dem reibungslosen Äther 
ohne Verlust fortschreitet, so ist es klar, daß die Energiemenge, welche in 
einer gegebenen Zeit, z. B. 1 Sekunde, eine Kugelfläche passiert, immer die 
selbe ist, gleichgültig, wie groß ihr Radius d. h. die Entfernung der Kugelfläche 
von dem strahlenden Punkte ist. Ist z. B. die Energiemenge gleich E für die 
Kugelfläche mit dem Radius r = 1, so ist sie auch gleich E für die Kugel 
fläche mit dem doppelt so großen Radius r = 2. Die Kugelflächen selbst 
aber wachsen bekanntlich mit dem Quadrat des Radius, in unserem Beispiele 
ist die zweite Kugelfläche viermal so groß. Nennt man nun die Energie 
menge, die durch ein Quadratzentimeter der ersten Kugelfläche hindurch 
gegangen ist, e , so ist es klar, daß durch ein Quadratzentimeter der viermal 
so großen zweiten Kugelfläche nur noch % e hindurchgeht. Wir kommen 
hierdurch zu dem ganz allgemeinen Gesetze: 
Die Strahlungsenergie, die auf eine bestimmte Fläche auffällt, 
nimmt mit dem Quadrate der Entfernung von der Strahlungs 
quelle ab. 
Es gilt also für die Strahlung genau dasselbe Gesetz wie für die An 
ziehung der Körper oder die Gravitation. 
Wir wollen jetzt außer dem ersten noch einen zweilen strahlenden ma 
teriellen Punkt im Raume annehmen, für den natürlich dieselben Gesetze 
gelten wie für den ersten. Auch von ihm breitet sich die Strahlung in kon 
zentrischen kugeligen Wellenflächen aus. Was geschieht nun, wenn sich 
die beiden Wellenflächen treffen? Die Antwort hierauf liefert wieder das 
Experiment mit der Wasseroberfläche. Werfen wir zwei Steine gleichzeitig 
ins Wasser, so breiten sich von beiden Einschlagspunkten konzentrische 
Kreiswellen aus, die sich gegenseitig durchdringen. Die Erregung pflanzt 
sich von jedem Punkte aus genau so fort, als wenn der andere Punkt gar 
nicht da wäre. Wie sich im einzelnen die Wasserteilchen bei dem Durch 
dringen zweier Wellensysteme verhalten, ist sehr einfach zu verfolgen. Jedes 
Teilchen führt diejenige Bewegung aus, die durch die Summe der beiden 
einzelnen Bewegungen entsteht. Trifft ein Wellenberg des einen Systems 
mit einem Wellenberge des anderen zusammen, so erfolgt eine größere 
positive Bewegung, d. h. im Durchschnittspunkte zweier Wellenberge ent 
steht eine Überhöhung der beiden einzelnen Wellen. Beim Zusammen 
treffen zweier Wellentäler addieren sich zwei negative Bewegungen, das 
Tal wird tiefer. Trifft ein Wellenberg mit einem Wellentale zusammen, und 
waren die beiden Bewegungen an Stärke einander gleich, so heben sie sich 
vollständig auf, die Bewegung des Wasserteilchens an dieser Stelle ist Null. 
Es ist klar, daß dieselben Vorgänge auch stattfinden, wenn anstatt zweier 
Erregungsstellen deren viele vorhanden sind, denn man kann ja nach dem 
gleichen Prinzip die resultierende Bewegung zweier Systeme mit dem dritten 
kombinieren, die hieraus resultierende mit dem vierten System usw.
	        
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