Full text: Astrophysik

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I. Physikalische und physiologische Grundlagen 
Man überzeugt sich durch eine geometrische Betrachtung der Figur bei ver 
schieden schrägem Einfall der Strahlen, daß die Ablenkung durch ein sehr 
Abb. 2. Lichtbrechung beim Über 
gang ins dichtere Medium. 
L 
Abb. 3. Lichtbrechung eines nichthomo 
genen Strahles im dichteren Medium. 
einfaches, von Snellius gefundenes Gesetz mit der Richtung des Einfallens 
verbunden ist, und zwar ist für ein und dasselbe Medium 
sin a 
Die Konstante n wird als Brechungsindex oder Brechungskoeffizient be 
zeichnet und ist nichts anderes als das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit 
im dünneren zu derjenigen im dichteren Medium. Auf atmosphärische Luft 
bezogen, nimmt der mittlere Brechungsindex einiger Stoffe die in dem nach 
stehenden Täfelchen verzeichnten Werte an. 
Die Lichtbrechung ist bei ein und demselben 
Medium im allgemeinen um so stärker, je klei 
ner die Wellenlängen sind, d. h. ein Strahl roten 
Lichtes wird weniger stark abgelenkt als ein 
Strahl grünen oder blauen Lichtes. Jedes Me 
dium hat also für jede Strahlungsart ein beson 
deres n. In der Abb. 3 falle wieder der Licht 
strahl S auf die Oberfläche des dichteren Me 
diums unter dem Einfallswinkel a, diesmal möge er aber nicht aus einer ho 
mogenen Strahlungsart bestehen, sondern aus zweien, einer roten und einer 
violetten. Wegen der verschiedenen Lichtverzögerung der beiden Strahlen 
wird der rote Si weniger stark abgelenkt als der violette S 2 , sie trennen 
sich voneinander, und jeder verläuft für sich nach dem Gesetz 
Medium 
n 
Wasser 
1.33 
Kronglas, normal . 
1.53 
Quarz 
1.54 
Flintglas, normal. . 
1.63 
Schwefelkohlenstoff 
1.63 
Flintglas, schwer . 
1.79 
Diamant 
2.49 
sin a _ 
sin ß j 
und 
sin ce 
. ,> = n>. 
sin p 2 
Ist der Strahl S aus allen möglichen Lichtarten zusammengesetzt, so erhält 
man unendlich viele der obigen Gleichungen, d. h., beim schrägen Eintritt 
weißen Lichtes in ein dichteres Medium findet eine kontinuierliche, fächer 
artige Ausbreitung der einzelnen Strahlungsarten zwischen S, und S 2 statt; 
würde man das Auge von S, bis S 2 bewegen, so würde man die kontinuier 
liche Aufeinanderfolge aller Farben von Rot bis Violett mit ihren unzähligen
	        
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