Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
spricht bei I, II und wohl auch bei III den Umlaufszeiten, bei IV ist sie noch 
nicht feststellbar. 
Während so der Lichtwechsel bei I und II als gesichert angesehen werden 
kann, ist dies bei III und IV noch ein wenig zweifelhaft. Vielleicht ist auch 
bei allen Monden die Stärke der Helligkeitsänderungen selbst variabel, eine 
Annahme, die sehr unwahrscheinlich sein würde, wenn nicht bereits bei dem 
Planeten Eros eine entsprechende Erscheinung festgestellt wäre. 
Die mittleren relativen Helligkeiten der Monde sind wiederholt bestimmt 
worden. Die neueren Werte in Größenunterschieden gegen Trabant III gibt 
die folgende kleine Tafel. 
Jahr 
Beobachter 
I 
11 
IH 
IV 
1870 
Engelmann 
0.20 m 
0.38 m 
0.00 m 
0.96 m 
1877-78 
Pickering u. a. 
0.37 
0.51 
0.00 
1.13 
1887 
Spitta 
0.24 
0.52 
0.00 
0.85 
1904-06 
Guthnick 
0.46 
0.61 
0.00 
1.18 
1919 
Graff 
0.44 
0.53 
0.00 
1.15 
Wird die Helligkeit des III. Trabanten im Harvardsystem ==5.0 m gesetzt, so 
folgt daraus als mittlere Sterngröße für die Monde: 
I = 5.34 m , II = 5.51 m , III = 5.00 m , IV = 6.05 m . 
Unter Zugrundelegung der Helligkeitsmessungen von Guthnick und der 
Durchmesserbestimmungen von Barnard hat Russell die folgenden genäher 
ten Albedowerte für die vier Trabanten bestimmt: 
1 = 0.7, 11 = 0.8, 111 = 0.4, IV = 0.2. 
Die Albedo des IV. Trabanten entspricht demnach etwa dem Mond oder 
Merkur, die des dritten nahe dem Uranus, während diejenige der beiden an 
deren nur mit der Reflexion der Venus- bzw. der Saturnoberfläche verglichen 
werden kann. Wenn man bedenkt, daß auf diesen Monden schwerlich eine Wol 
kenhülle vorhanden sein wird, so fehlt hierfür jede Erklärung. Entsprechend 
den Albedoverschiedenheiten gestalten sich auch die bereits auf S. 283 kurz er 
wähnten Erscheinungen beim Vorübergang der Monde vor der Jupiterscheibe. 
Der IV. Trabant zeigt dabei gegenüber dem Planetengrund eine so lichtlose 
Scheibe, daß er auch in großen Fernrohren völlig einem vorüberziehenden 
Satellitenschatten gleicht. 
In betreff spektroskopischer Beobachtungen der Jupitermonde ist nur 
wenig zu sagen. Es liegen ältere Beobachtungen von Vogel vor, nach denen 
auch im Spektrum der Trabanten die charakteristischen Bänder, wie sie Ju 
piter zeigt, vorhanden sein sollen; eine Bestätigung dieses an sich nicht wahr 
scheinlichen Resultats ist bisher nicht erfolgt. 
Die Monde erscheinen in großen Fernrohren als merkliche Scheiben, und 
schon ältere Beobachter berichten über Flecken, die sie auf denselben er 
kannt haben. Da der größte dritte Mond nur 1.5" im Durchmesser hat, so 
ist freilich von derartigen Beobachtungen nicht allzuviel zu erwarten. Bei 
so kleinen Scheibchen entstehen außerdem leicht rein physiologische Kon 
trastwirkungen, so daß den bisherigen Wahrnehmungen von Einzelheiten 
auf den Jupitertrabanten kein großer Wert beizulegen ist.
	        
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