Full text: Astrophysik

VI. Die Planeten, Monde und Kometen 
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schnuppenfällen wirkliche Meteore, die von demselben Radianten herrührten, 
nicht beobachtet worden sind, was zunächst gegen die Identität von Meteoren 
und Sternschnuppen zu sprechen scheint. Der Widerspruch ist vielleicht nur 
ein scheinbarer, da bei der Bildung des Meteorringes oder des Kometenschwei 
fes durch die Gasausströmungen nur die kleinsten Teilchen mitgerissen werden 
können und alle größeren Kör 
per im Kern verbleiben. Ein 
schwerwiegender mechanischer 
Unterschied besteht aber doch 
zwischen Meteoren und Stern 
schnuppen bezüglich der Bah 
nen. Die Meteore gelangen mit 
seltenen Ausnahmen in aus- 
Abb. 194. Teil des Gibeonmeteoriten mit Ätzfiguren. Abb. 195. Moldavit (Südamerika). 
gesprochen hyperbolischen, also offenen Bahnen in unsere Atmosphäre, 
die Sternschnuppen dagegen in mehr oder weniger langgestreckten Ellipsen. 
Eine genauere Untersuchung der chemischen und mineralogischen Eigen 
schaften der zur Erde gelangenden Reste von größeren Meteoren, also der sog. 
Meteorite gehört nicht hierher. Sie werden bekanntlich in Eisen- und Stein 
meteorite eingeteilt, wozu neuerdings noch die etwas rätselhaften Glasmeteorite 
(Moldavite) hinzugekommen sind. Die erste Klasse besteht aus reinem Nickel 
eisen, die zweite aus Silikaten, die dritte aus einer obsidianartigen, dem 
gewöhnlichen Flaschenglas sehr ähnliche Masse. Übergänge kommen nur 
zwischen Eisen- und Steinmeteoriten vor und werden dann Pallasite bzw. 
Mesosiderite genannt. 
Für den ev. Zusammenhang mit den Kometen sind die Gaseinschlüsse 
der Meteore von besonderer Wichtigkeit. Daß diese in erster Linie aus 
Kohlenwasserstoff und Kohlenoxyd bestehen, ist bereits S. 295 f. erwähnt 
worden. Daneben hat man Kohlensäure, Wasserstoff und Stickstoff feststellen 
können. Sehr merkwürdig ist das meteorische Vorkommen reinen Kohlen 
stoffs in Form von Glanzkohle, Graphit und Diamant. Im Gegensatz zu den 
hin und wieder auftauchenden Nachrichten muß erwähnt werden, daß Spuren 
von irgendwelchen organischen Bestandteilen in Meteoriten bisher nicht ge 
funden worden sind. 
Bei der Bedeutung, die das Eisen im kosmischen Aufbau spielt, ist sein 
häufiges Vorkommen in den Meteoriten nicht weiter auffällig. Die gleichförmige 
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