Full text: Astrophysik

320 
B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
schäften der Sterne erzielt werden kann. Wird diese Umordnung vorgenom 
men, so erhält man die folgende heute allgemein anerkannte und gebräuch 
liche Reihenfolge der Spektren: 
O. Farbe weiß bis gelb. Hauptklasse der Sterne mit hellen Linien oder 
Bändern. (Sterne vom WoLF-RAYETtypus, £ Puppis.) 
B. Weiße Sterne. Die Wasserstofflinien erscheinen noch nicht so kräftig wie 
beim folgenden Typus, daneben treten die Heliumlinien als charakteristi 
sches Merkmal hervor (Sterne im Orion, in den Plejaden, im Perseus usw.) 
A. Weiße Sterne. Im Spektrum herrscht die Wasserstoffserie in Gestalt 
von sehr kräftigen verwaschenen Linien vor. Die Heliumlinien fehlen, 
die Sonnenlinien, insbesondere H und K, sind noch sehr schwach. (Sirius, 
Wega.) 
F. Gelbliche Sterne. Die Wasserstoffserie tritt zurück, dafür werden die Kal 
ziumlinien H und K als auffälligstes Kennzeichen der Klasse sichtbar, 
(tf Aquilae, « Argus.) 
G. Gelbe Sterne. Zu den bisherigen treten noch zahlreiche andere Metall 
linien hinzu. Die FRAUNHOFERSchen Linien G, H, K werden besonders 
auffallend. (Sonne, Capelia.) 
K. Tiefgelbe Sterne. Die Linien G, H und K erscheinen noch kräftiger als 
beim vorangehenden Typus. Wasserstofflinien wieder schwach, das vio 
lette Ende des Spektrums auffallend lichtarm. (Arkturus, ß Gemin.) 
M. Gelbrote Sterne. Die charakteristischen Eigenschaften der Klasse K treten 
besonders kräftig auf, daneben erscheinen die Absorptionsbänder des 
Titanoxyds besonders kräftig. (Beteigeuze, Antares.) 
N. Gelbrote Sterne, die der IV. SECCHischen Klasse genau entsprechen. (19 Pis- 
cium.) 
Für die Planetarischen Nebel ist die Klasse P und für einige mit N und 
K verwandte aber dort nicht unterzubringende Spektra die Klasse R Vorbe 
halten. Die Einordnung von Übergängen erfolgt durch Zahlen, die Ein 
fügung von Unterabteilung durch Buchstaben, und zwar etwa durch Be 
zeichnungen wie BoA, A 5 F, Oe5B. Statt dessen wird heute der Kürze halber 
allgemein Bo, As, Oe5 usw. geschrieben. 
Sieht man von allen Sonderklassen (P, N, R, Oa—Oes) ab, so läßt sich 
die Gruppierung an den folgenden helleren bei uns sichtbaren Sternen ver 
anschaulichen: 
Klasse 
Sterne 
Klasse 
Sterne 
Bo 
b Orionis, d Orionis 
Go 
cc Aurigae, cc Aquarii 
B 5 
7] Tauri, q Tauri 
G 5 
/3 Bootis, y Delphini 
Ao 
a Can. mai., a Lyrae 
Ko 
a Bootis, cc Ursae mai. 
A 5 
a Aquilae, cc Ophiuchi 
K 5 
cc Tauri, /3 Ursae min. 
Fo 
i Aquilae, y Bootis 
Ma 
cc Orionis, cc Ceti 
F 5 
cc Can. min., cc Persei 
Md 
o Ceti, R Hydrae 
Einzelheiten der Havardklassifikation. Ein Zurückgreifen auf die Spek 
tralklassen findet in der Astrophysik so oft statt, daß im folgenden eine aus 
führlichere Charakteristik der typischen Sternspektra der Havardklassifikation 
gegeben wird, wobei auch alle Spezialklassen Aufnahme gefunden haben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.