Full text: Astrophysik

328 
B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
hierzu die vom Spektralcharakter abhängige Lage des Energiemaximums 
in der Wellenlängenskala eines Sternes. Mit zunehmender Rotfärbung, 
d. h. mit dem Fortschreiten der Spektralreihe verschiebt sich das Energie 
maximum in der Richtung der zunehmenden Wellenlängen. Nun ist bei 
schwachen Sternen eine spektralphotometrische Feststellung der Maxima 
- 0.5 m 0.0 m + 0.5 m + 1.0 m + 1.5 m -t- 2.0 m völlig ausgeschlossen. Bringt man 
aber vor das Objektiv eines Re 
fraktors oder die Öffnung eines 
Spiegelteleskops ein grobes Gitter 
aus Eisenstäben, Gummischnüren 
usw. an, so erhält man im Brenn 
punkt neben dem natürlichen Zen 
tralbild eines Sternes links und rechts 
Beugungsspektra (Abb. 201). Die 
jenigen I. Ordnung fallen wegen 
der großen Gitterkonstante (Zwi 
schenraum -f- Drahtdicke) noch 
durchaus sternähnlich aus, liegen 
aber je nach dem Spektral Charakter 
dem Zentralbild näher oder ferner. 
Die Abb. 202 veranschaulicht in 
übertriebener Form die Verhält 
nisse bei einem roten und blauen 
Idealstem. Es ist einleuchtend, daß 
man sowohl direkt wie photogra 
phisch auf diesem Wege durch 
sorgfältige lineare Messung der Ab 
stände rr bzw. bb die gesuchte 
sog. effektive Wellenlänge des Sternes ermitteln kann. Ist f die Brennweite 
des Fernrohrs, a der Bildabstand der Spektra I. Ordnung (rr bzw. bb der 
Abb. 202), g die vorhin definierte Gitterkonstante, so ist 
l eff. = a , 
d. h. die effektive Wellenlänge ist gleich dem gemessenen Abstand a mul 
tipliziert mit einer Instrumentalkonstanten. Hertzsprung, Bergstrand und 
Abb. 200. Beziehungen zwischen den Spektren 
und dem Farbenindex der Sterne. 
— — 
Abb. 201. Gitterbilder von Sternen verschiedener 
Helligkeit. 
Abb. 202. Ideale Gitterbilder eines 
roten (r) undeines blauen (6) Sternes. 
Lindblad haben auf diesem Gebiete Arbeiten größeren Umfanges ausgeführt. 
Letzterer hat gemeinsam mit Lundmark die Methode auch auf enge Stern 
haufen und Spiralnebel ausgedehnt, also auf Fälle, in denen die anderen 
Verfahren, insbesondere die visuelle Farbenschätzung vollkommen versagen. 
Noch ein wichtiger Umstand rechtfertigt die Verwendung von Gittern in 
der Astrophotometrie. Werden diese in der Weise konstruiert, daß die Zwi
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.