Full text: Astrophysik

I. Physikalische und physiologische Grundlagen 
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3. Es müssen mehrere Linsen miteinander kombiniert werden, und wenn 
eine möglichst gute Vereinigung auch von Strahlen verschiedener Wellen 
länge beabsichtigt ist, so müssen zu den verschiedenen Linsen Glassorten 
mit verschiedenen Brechungskoeffizienten benutzt werden. 
In Abb. 8 haben wir es mit einer dicken, stark gekrümmten sog. positiven 
(konvexen) Linse zu tun, auf welche die von dem leuchtenden Punkt 0 
kommenden Strah 
len am Rande unter 
großen Winkeln auf 
treffen. Diese Rand 
strahlen vereinigen 
sich im Punkte ß, zu 
einem Bilde, wäh 
rend die Strahlen, 
die nahe der Achse 
unter kleineren Win 
keln einfallen, sich 
in dem weiter ent 
fernten Bildpunkte 
B 2 vereinigen. Alle 
Strahlen, die von 0 
auf die Linse fallen, 
vereinigen sich also 
keineswegs in einem 
Bildpunkte, sondern 
verteilen sich zonen- 
weis auf die Strecke 
B l B. 2 . Man nennt 
diese Unvollkom 
menheit der Verei 
nigung den Zonen 
fehler oder die sphärische Aberration, weil der Fehler sich bei Einzellinsen 
nur durch Anwendung von nicht sphärischen mathematisch viel komplizier 
teren und praktisch kaum herstellbaren Flächen vermeiden ließe. In Abb. 9 
ist die Linse dünner, die Flächen sind weniger gekrümmt, und die äußer 
sten Strahlen fallen unter kleineren Winkeln ein; infolgedessen ist auch die 
sphärische Aberration oder die Distanz wesentlich kleiner, die Ab 
bildung des Punktes 0 ist also eine bessere. Im folgenden soll nun, wenig 
stens vorläufig, angenommen werden, daß die oben erwähnten beiden ersten 
Bedingungen stets erfüllt seien, daß also die sphärische Aberration praktisch 
als Null anzunehmen ist. 
Ist der leuchtende Punkt 0 unendlich weit entfernt, dann sind die von 
ihm kommenden Strahlen S 2 . .. S 4 , die auf die Linse fallen, untereinander 
parallel und sie vereinigen sich in dem Bilde F. Bezeichnet man mit L den 
Mittelpunkt der Linse, dann ist in diesem Falle die Entfernung LF die 
Brennweite, F der Brennpunkt der Linse (Abb. 10). Damit ist ein einfaches 
Verfahren zur Brennweitenbestimmung positiver Linsen mit Hilfe entfernter 
Gegenstände (Sonne, Mond) gegeben. 
Abb. 10. Vereinigung paralleler Strahlen im Brennpunkt einer Linse.
	        
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