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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden
Befindet sich der leuchtende Punkt 0 nicht in der optischen oder Haupt
achse, sondern außerhalb derselben, so bleibt die angegebene Konstruktion
bestehen, sofern man statt der Hauptachse die Nebenachse verwendet, die
auch sofort die Abbildung eines ausgedehnten Objekts durch eine positive
Linse, indem für jeden Punkt des Objekts die betreffende Nebenachse gezo
gen und auf ihr der Bildpunkt konstruiert wird (Abb. 12). Das Objekt wird
dabei in einer Ebene abgebildet, welche die Bildebene genannt wird. Das
d. h. sie entstehen durch das wirkliche Zusammentreffen von Strahlen. Jeder
leuchtende Punkt des Objekts erzeugt also in der Bildebene wiederum einen
leuchtenden Punkt, der entweder durch ein Vergrößerungssystem betrachtet
oder auf einer materiellen Fläche aufgefangen werden kann. Setzt man in
die Bildebene eine lichtempfindliche Platte, so erhält man auf derselben
das photographische Bild des Objekts.
Weniger für die direkte Himmelsbeobachtung, wobei man es stets mit
parallelem Licht zu tun hat, als für Laboratoriumsversuche und die Konstruk
tion von Apparaten ist das Abbildungsgesetz der positiven Linsen von Wich
tigkeit. Hat man für eine solche die Brennweite LF = f (Abb. 10) bestimmt,
so läßt sich die Entfernung b des Bildpunktes nach der Formel
berechnen, wobei a die Objektweite darstellt. Bezeichnet man nun mit B die
Bildgröße, mit A die Größe des Objekts, so wird:
Für die Abbildung in gleicher Größe wäre beispielsweise b = a = 2f zu
setzen usf.
Sogenannte negative (konkave) Linsen kommen einzeln für die Abbildung
entfernter Gegenstände nicht in Frage. Die von dem leuchtenden Punkte 0
(Abb. 13) kommenden, bereits divergierenden Strahlen und S. 2 werden
nach dem Durchgänge durch die konkave Linse noch stärker divergent, sie
vereinigen sich also nicht wieder in einem Punkte. Ihre rückwärtige Ver-
len durch eine Linse.
durch die gerad-
linigeVerbindung
von 0 mit L er
halten wird (Abb.
11). Hieraus er
gibt sich bei nä
herer Überlegung
Bild hat die umge
kehrte Lage wie das
Objekt. Sowohl die
Abb. 12. Erzeugung eines reellen Bildes durch eine Linse.
Bilder von Punkten als
auch diejenigen aus-
gedehnterObjekte, die
durch positive Linsen
entstehen, sind reell,
b f a
ß = b _ f
A a a —f