Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
Die Zahl der Neuen Sterne, besonders der schwächeren, hat in den letz 
ten Jahrzehnten außerordentlich zugenommen, und man kann alljährlich auf 
mehrere Entdeckungen dieser Art rechnen. Sehr eigentümlich ist dabei das 
häufige Auftreten neuer Sterne inmitten der Spiralnebel. Konnte das Er 
scheinen der Nova Andromedae in dem bekannten großen Nebel noch als 
ein merkwürdiger Zufall angesehen werden, so fällt diese Annahme bei den 
zahlreichen neueren Entdeckungen schon aus Wahrscheinlichkeitsgründen 
zweifellos fort. Von diesen speziellen Neuen Sternen hat allerdings neben 
der erwähnten Nova Andromedae von 1885 (in NGC 224) nur noch die Nova 
Centauri von 1895 (in NGC 5253) die 7. Größenklasse erreicht. Alle anderen 
Objekte dieser Art, die letzthin in den Spiralnebeln NGC 224, 2403, 2608, 
2841, 4321, 4527, 5457, 6946 u. a. — es handelt sich bei der Aufzählung um 
Nebelnummern des Neuen Generalkatalogs von Dreyer — beobachtet wor 
den sind, waren im Maximum kaum 13. bis 17. Größe. In der Reihe steht 
der Andromedanebel (NGC 224) an erster Stelle mit nahe einem Dutzend 
sehr schwacher, kurz nacheinander entdeckter Novae. 
Eine spezielle Auseinandersetzung der Erscheinungen, die jede einzelne 
Nova für sich geboten hat, ist unmöglich. Ähnlich wie bei den Wolf-Rayet- 
sternen (Klasse O) und den Planetarischen Nebeln (Klasse P) bestehen hier 
wohl individuelle recht merkliche Unterschiede zwischen den einzelnen 
Neuen Sternen, doch ist durch den glücklichen Zufall, daß das neue Jahr 
hundert uns nacheinander mehr als ein halbes Dutzend heller, sogar glän 
zender Erscheinungen dieser Art gebracht hat, sehr wohl ein Überblick über 
die wesentlichen Eigenschaften dieser seltsamen Weltkörper möglich. 
Wenn auch zwischen den Neuen und allen anderen Sternen ein sehr be 
trächtlicher Abstand herrscht, so stehen sie in bezug auf die Eigentümlichkeiten 
des Spektrums und ihre Stellung im Raum doch nicht völlig isoliert da. Jeder 
Neue Stern ist durch eine Reihe spektraler Änderungen charakterisiert, wobei 
ein längeres Verweilen im P- bzw. O-Stadium besonders merkwürdig ist. Der 
Zusammenhang mit diesen beiden Typen tritt auch sonst schon rein äußer 
lich dadurch hervor, daß die drei genannten so verschiedenen und doch an 
scheinend irgendwie zusammengehörenden Spektralklassen typische Milch 
straßenobjekte sind. 
Das plötzliche Aufleuchten der Neuen Sterne, der anfangs rasche, dann 
langsamere, oft von sekundären Lichtschwankungen begleitete Abfall konnte 
in unseren Tagen 
an der Nova Persei 
(1901), der Nova 
Aquilae (1918) und 
der Nova Cygni 
(1920) von jeder 
mann beobachtet 
werden, so daß es 
genügt, wenn auf 
die typische Licht 
kurve des interes 
santesten dieser 3 
Sterne (Abb. 221)
	        
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