Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
nommen worden. Wenn auch die theoretischen Voraussetzungen, die man 
anfangs an das Problem geknüpft hat, sich nicht bestätigt haben und auch 
die praktischen Versuche im wesentlichen negativ ausgefallen sind, so ist 
doch die Klarstellung der Verhältnisse von hohem wissenschaftlichen Wert 
gewesen. 
Die erste Anregung zu experimentellen Versuchen in der angegebenen 
Richtung ging von Jewell aus, der bei Gelegenheit der Messungen für 
Rowlands Standardtafeln der Wellenlängen fand, daß die vom Bogenlicht 
erzeugten Metallinien stets gegenüber den entsprechenden Sonnenlinien ver 
schoben waren. Nachdem die erste Vermutung, daß dies durch Veränderun 
gen im Apparat verursacht sei, sich nicht bestätigt hatte, vielmehr auch bei 
gleichzeitigen Aufnahmen auf derselben Platte die Differenz unverändert fort- 
bestand, mußte die Erscheinung als reell betrachtet werden. Eine Erklärung 
nach dem DoppLERSchen Prinzip erschien unter der Voraussetzung möglich, 
daß auf der Sonne die absorbierenden kühleren Gase mit einer durchschnitt 
lichen Geschwindigkeit von 30 bis 60 km pro Minute zur Photosphäre 
herabfielen. Diesem ständig absteigenden Strom müßte aber doch ein auf 
steigender entsprechen, und es müßten die sämtlichen feinen Sonnenlinien 
doppelt erscheinen. Von einer derartigen Duplizität ist aber keine Spur zu 
bemerken. Jewell kam daher schon selbst zur Überzeugung, daß die Ursache 
dieser allerdings sehr geringen Verschiebung in Druck- oder Temperaturdiffe 
renzen zwischen elektrischem Bogen und Sonne zu suchen sei. . 
Diese Ergebnisse waren die Veranlassung einer umfangreichen Unter 
suchung von Humphreys und Möhler über die Wirkung des Druckes auf 
die Wellenlängen der Spektrallinien. Die Versuche wurden in der Weise 
angestellt, daß mit einem Gitterspektroskop größter Dimension teils direkt, 
teils photographisch die Wellenlängen von Metallinien, die von einem kräf 
tigen elektrischen Bogen stammten, durch Vergleichung mit den Sonnenlinien 
gemessen wurden. Der Bogen selbst war in einem luftdichten eisernen Zy 
linder mit kleinen Fensteröffnungen eingeschlossen, und der Druck im Innern 
konnte vermittels einer Luftpumpe bis zu 15 Atmosphären erhöht werden. 
Zur Kontrolle des Apparates dienten Aufnahmen des Sonnenspektrums vor 
und nach der Aufnahme des Bogenspektrums, ebenso auch die Linien des 
Kohlenwasserstoffes, die keine merkliche Änderung der Wellenlängen durch 
Druck aufweisen. Es lag die Befürchtung nahe, daß die mit diesem Appa 
rate gewonnenen Resultate nicht nur den Einfluß des Druckes allein geben, 
sondern auch den der Temperatur, da man zunächst vermuten sollte, daß bei 
zunehmendem Druck auch die Temperatur des Bogens steigt; nach den Un 
tersuchungen von Wilson ist dies aber keineswegs der Fall. Man ist also 
wohl berechtigt, die gefundenen Resultate als wesentlich nur vom Druck ab 
hängig zu betrachten. 
Die zahlreichen und mit großer Sorgfalt angestellten Beobachtungen haben 
nun ergeben, daß die Linien aller untersuchten Metalle sich tatsächlich mit 
zunehmendem Druck nach Rot hin verschieben, aber keineswegs für alle Ele 
mente in gleichem Maße, ja nicht einmal bei den verschiedenen Linien des 
selben Metalls. Der Druckeffekt ist also abhängig von der Natur der Gase 
und verläuft nicht gesetzmäßig mit der Wellenlänge. In einigen Fällen ist 
die Verschiebung mit merklicher Verbreiterung verbunden, in anderen wie
	        
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