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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung
Eine statistische Untersuchung über die mutmaßliche absolute Helligkeit
der Ö Cepheisterne hat sich als sehr nützlich erwiesen. Stellt man die Perioden
und Helligkeiten dieser
Veränderlichen zusam-
Gr. men, so fällt es auf, daß
abs ' die langen Perioden von
6 bis 8 Tagen bei den
- 4,3 helleren Sternen deutlich
vorwiegen. Diese Verän
derlichen können nun
wirklich heller sein oder
— 3.3 ,
uns wegen der geringe
ren Entfernung nur so
erscheinen. Eine Ent-
— 2.3 Scheidung hierüber ließe
sich nur dann treffen,
wenn man irgendwo am
1 3 Himmel innerhalb eines
engen Raumes eine grö
ßere Anzahl physisch
verbundener, d. h. prak-
_ 0 3 tisch gleichweit entfernter
Sterne dieser Klasse vor
fände. Ist der Durchmes
ser des Raumes, in dem
sich die betreffenden Ver
änderlichen befinden, gegenüber der Entfernung gering, so können die
scheinbaren Helligkeitsdifferenzen der Sterne gleich den absoluten Unter
schieden gesetzt und unmittelbar miteinander verglichen werden.
Eine solche Gruppe von Cepheiden liegt in der sog. Kleinen Kapwolke vor.
Bereits im Jahre 1904 hatte hier Miß Leavitt auf Aufnahmen der Harvard
sternwarte eine größere Zahl von Veränderlichen gefunden, die durch weitere
Nachforschungen schließlich fast auf 1000 angewachsen ist. Hiervon gehören
25 Sterne dem Cepheitypus mit Perioden zwischen 1.25 d und 127.0 d an.
Werden die Helligkeiten im Maximum und Minimum als Funktionen des Log
arithmus der Periode aufgetragen, so erhält man zwischen beiden die in Abb. 229
dargestellten fast linearen Beziehungen. Wächst die Helligkeit um eine
Größenklasse, so vergrößert sich der Logarithmus der Periode um 0.48.
Damit ist auch zwischen der absoluten Strahlung eines jeden Sternes dieses
Typus und seiner Periode ein gesetzmäßiger Zusammenhang festgelegt.
Beherrscht das LEAViTTSche Gesetz etwa alle Cepheiden, so ist uns da
mit der Schlüssel für Entfernungsbestimmungen dieser Sterne gegeben, so
bald nur für einige nähere die Parallaxe und damit die absolute Hellig
keit feststeht. Leider ist eine strengere Rechnung dieser Art vorläufig nicht
durchführbar, weil die Parallaxe nicht einmal für die hellsten Cepheiden
einigermaßen sicher bekannt ist. Hertzsprung hat daher auf Grund des vorhan
denen Eigenbewegungsmaterials statistisch die Parallaxe von 13 Cepheiden
abgeschätzt und für diese bei einer Periode von 6.6 d die mittlere absolute
Logarithmus der Periode.
Abb. 229. Korrelation zwischen der Periode und der Heilig
keit bei den Cepheiden der Kleinen Kapwclke.
Oben : Maxima, unten: Minima. (Nach Leavitt.)