VII. Die Fixsterne, Nebelflecke und Sternhaufen
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Abb. 231. Lichtkurve des Algol-
veränderlichen RW Tauri.
gewiesen. So hat die Periode von ß Persei
von 1782—1830 allmählich zu-, von da an
bis zur Gegenwart allmählich abgenommen.
Neben regelmäßigen Änderungen kommen
wohl auch Zeiten konstanter Periode, zeit
weilig vielleicht sogar ein sprunghafter
Wechsel vor. Die einfachste Erklärung für
die periodischen Änderungen dürfte in der
Annahme eines dritten störenden Körpers
zu suchen sein, der nach den Untersuchun
gen Schlesingers auch spektrographisch
Abb. 232. Lichtkurve von W Ursae mai.
(Nach Russell.)
hervortritt, doch reichen die Beobachtungen noch nicht aus, um hier weitere
Schlußfolgerungen zuzulassen. Noch komplizierter liegen die Verhältnisse
bei X Tauri. Die ganze Angelegenheit kann nur durch genaueste, von syste
matischen Fehlern freie Beobachtungsreihen gefördert werden, wie sie nur
an Photometern zu erhalten sind. Dasselbe gilt von der Feststellung gering
fügiger Änderungen der Lichtkurve, die in einigen Fällen (RZ Cassiop., RW
Tauri) wohl zweifellos nachgewiesen sind.
Nicht bei allen Algolsternen ist der Verlauf des Lichtwechsels so eindeutig
wie bei ß Persei. So besitzen Y Cygni und Z Herculis wechselnde Perioden,
derart, daß di^se bei Y Cygni l d 10 h 11.2 m bzw. l d 13 h 43.7 m ,' bei Z Her
culis l d 22 h 49 m bzw. 2 d 0 h 59 m betragen. Da die kurzen und langen Inter
valle in voller Regelmäßigkeit aufeinanderfolgen, und die Minima nicht
den gleichen Abfall der Helligkeit zeigen, ist es klar, daß hier eine umschich
tige Bedeckung von nahe gleich hellen Sternen stattfindet, daß also die un
gleichmäßigen Abschnitte Teile einer einzigen Hauptperiode sind. Durch ent
sprechende Annahme betr. der Exzentrizität und der Lage der Apsidenlinie
ist es möglich, die geraden Minima ebenso wie die ungeraden einwandfrei zu
erklären.
Über die Spektra der Bedeckungsveränderlichen und ihre Verteilung gibt
die Tabelle S. 369 Auskunft. Bei dem Vorwiegen der B- und A-Klassen muß
den Sternen nach der Russell-Eddington sehen Anschauung neben hoher ab
soluter Helligkeit auch eine beträchtliche Masse zukommen, was durch die
Bahnbewegungen eine Bestätigung findet. Sonst sind Typen der ganzen
Entwicklungsreihe vorhanden, obwohl Zwerge offenbar wesentlich seltener
Vorkommen als Giganten.