Full text: Astrophysik

II. Die Spektralanalyse 
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die gerade für unsere Zwecke die wichtigsten sind. Wenn A x Q gleich 
einer Wellenlänge ist, so entsteht, wie wir wissen, in der aus dieser Bedin 
gung resultierenden Richtung völlige Dunkelheit. Nun aber sind die Wellen 
längen für die verschiedenen Farben verschieden, eine Neigung der Strahlen, 
die für die eine Wellenlänge Dunkelheit ergibt, tut dies nicht für eine andere. 
Dasselbe gilt natürlich auch für die Maxima, und so folgt, daß bei der Dif 
fraktion des weißen Lichtes eine Farbenzerlegung stattfindet. Nun haben die 
roten Strahlen die größte Wellenlänge, für sie finden demnach die Maxima 
und Minima bei stärkeren Neigungen statt, als für die gelben, grünen Strah 
len usw. Die Maxima der roten Strahlen liegen daher weiter vom mittleren 
Spaltbild fort als die der übrigen, die grünen Maxima werden daher nach 
außen durch einen roten, nach innen durch einen violetten Saum begrenzt. 
Das Licht ist demnach durch die Diffraktion zu Spektren zerlegt worden, 
d. h. die Diffraktion liefert uns ein Mittel zur Dispersion des Lichtes ohne 
Verwendung von Prismen. Es ist noch zu bemerken, daß für die senkrecht 
ausgehenden Strahlen, die das Spaltbild erzeugen, natürlich keine Disper 
sion eintreten kann, da hierbei ja keine Wegdifferenz in Frage kommt. Das 
mittlere Spaltbild bleibt also scharf und weiß. 
Diffraktionsgitter und Interferometer. Wenn der Spalt nicht außerordent 
lich eng ist, so sind die Beugungsspektra sehr schmal und unrein, also praktisch 
nicht zu verwerten; gelingt es aber, ihn in genügender Feinheit herzustellen, 
so ist es möglich, auf diesem Wege Spektra von größter Reinheit und ganz 
gewaltiger Dispersion zu erzielen, wie dies mit Prismen gar nicht möglich ist. 
Dieses Mittel besteht in 
der Verwendung vieler fei 
ner äquidistanter Spalte 
dicht nebeneinander, d. h. 
eines sogenannten Beu- 
gungsgitters. In diesem Abb ' 58 ' Anordnuns 1er Oltterspeklra. 
Falle interferieren die von einem Spalte kommenden Strahlen nicht nur unter 
einander, sondern auch mit denen der anderen Spalte. Die Verfolgung dieser 
Vorgänge ist zu kompliziert, als daß sie hier dargestellt werden könnte; der 
Effekt ist aber der, daß bei homogenem Lichte die Maxima schließlich zu 
ganz feinen intensiven Streifen werden, die scharf durch breite dunkle Bän 
der getrennt sind. Es ist nun verständlich, daß sich bei weißem Lichte die 
Maxima der verschiedenen Wellenlängen unmittelbar nebeneinander lagern. 
Die Aufeinanderfolge dieser Streifen der verschiedenen Wellenlängen ist 
aber nichts anderes als ein kontinuierliches Spektrum. Wie beim einzelnen 
Spalte liegen zu beiden Seiten durch Zwischenräume getrennte Spektra, deren 
Rot nach außen und deren Violett nach innen liegt. Da die Spektra mit 
größerem Abstande vom Spaltbild immer länger werden, so überdecken sie 
sich bald gegenseitig; gewöhnlich fällt schon das Rot des zweiten Spektrums 
mit dem Violett des dritten zusammen (Abb. 58). 
Man bezeichnet die Spektra ihrer Reihenfolge nach, vom Spaltbilde aus 
gerechnet, als I., II., III.,... usw. Ordnung. Die Helligkeit der Spektra ist da 
bei annähernd umgekehrt proportional der dritten Potenz der Ordnungs 
zahlen, nimmt also sehr stark ab, auch werden die Spektra höherer Ord 
nungen durch die erwähnte gegenseitige Überlagerung bald unbrauchbar.
	        
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