Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
mit v die ursprüngliche Schwingungszahl, mit <4v die Änderung der letz 
teren, so ist v Jv 
Nach dieser Darlegung wollen wir das Doppler sehe Prinzip hier in berich 
tigter Form wiedergeben. 
Sendet eine monochromatische Lichtquelle Licht von einer bestimmten 
Wellenlänge aus, und entfernt sie sich mit einer gewissen Geschwindigkeit 
von uns, so wird die Anzahl der den Beobachter treffenden Schwingungen 
eine kleinere, die betreffende Spektrallinie verschiebt sich also nach Rot 
zu. Nähert sich dagegen die Lichtquelle, so findet das Umgekehrte statt, 
die Spektrallinie verschiebt sich nach dem Violett. Genau dasselbe tritt 
ein, wenn die Lichtquelle ruht, dagegen der Beobachter sich in Bewegung 
befindet. 
Sendet nun die Lichtquelle weißes Licht aus, das aus allen Strahlengat 
tungen zusammengesetzt ist, so liegt die Sache wesentlich anders. Wenn 
sich in diesem Falle die Lichtquelle nähert, so ändert sich zwar jede Strahlen 
gattung für sich durch Übergang nach dem Violett hin; zerlegt man aber das 
Licht durch das Spektroskop in die einzelnen Farben, so hat sich im Anblick 
des Spektrums nichts geändert, da das Rot, welches zum Orange überge 
gangen ist, sich aus dem Ultrarot ergänzt und das überschüssige Violett in 
das unsichtbare Ultraviolett übergeht. Es ist tatsächlich also bis auf ganz ge 
ringe Intensitätsunterschiede im Spektrum gar keine Veränderung vor sich 
gegangen, auch durch etwaige Messungen ist nichts zu konstatieren, ebenso 
wenig hat sich die Farbe der Lichtquelle geändert. Die ursprüngliche Dopp 
ler sehe Schlußfolgerung auf die Farben der Doppelsterne ist also verfehlt, 
ganz abgesehen davon, daß, wie wir gleich sehen werden, ganz gewaltige 
Bewegungsgeschwindigkeiten vorhanden sein müßten, um selbst bei mono 
chromatischem Lichte merkliche Farbenveränderungen zu bewirken. Das Ver 
dienst, das Doppler sehe Prinzip für die Wissenschaft, speziell für die Spek 
tralanalyse nutzbar gemacht zu haben, gebührt dem französischen Physiker 
D j) D Fizeau, der zuerst darauf hinwies, daß, diesem Prinzip ent 
sprechend, die sonst konstante Wellenlänge einer Spektral 
linie bei der Bewegung geändert wird, und daß daher nicht 
die Gesamtfarbe, wohl aber die hellen' oder dunklen Spek 
trallinien eine Verschiebung erfahren. 
Das Doppler-Fizeau sehe Prinzip läßt sich danach fol 
gendermaßen ausdrücken: Findet zwischen einem Gestirn 
und dem Beobachter eine Annäherung statt, so werden seine 
sämtlichen Spektrallinien nach dem Violett hin verschoben; 
1000 Km findet eine Vergrößerung der Entfernung statt, so erfolgt 
die Verschiebung nach dem Rot zu. Je größer die Geschwin 
digkeit ist, mit welcher die Entfernung sich ändert, um so 
stärker ist auch die resultierende Linienverschiebung im 
Spektrum. Das Gesetz, nach dem die Linienverschiebung 
vor sich geht, ist genau das gleiche wie in der Akustik. Ist 
c die Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum, v die Relativgeschwindigkeit 
von Beobachter und Lichtquelle, v die Schwingungszahl der untersuchten 
- 1000 Km 
0 Km 
Abb. 61. Ver 
schiebung der 
Linien für ± 1000 
km Radialge 
schwindigkeit.
	        
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