auf einer horizontalen und anstoßenden vertikalen
Ebene zu arbeiten; praktischer ist es, die Vertikal
projektionsebene um ihre Grundlinie als Achse zu
drehen, so daß jene mit der horizontalen Ebene eine
gleichmäßige Fläche bildet. Dieses ist in Figur 3
ersichtlich; dabei wird erwähnt, daß die Darstellung
des gesamten Vorganges auf der Abbildung II nur
zum Zwecke der besseren Anschaulichkeit, perspek
tivisch gewählt worden ist. Wird dieser perspek
tivisch gezeichnete Projektionsvorgang in die rein
geometrische Zeichenweise übertragen, so ergibt sich
das Projektionsabbild desselben Würfels, wie aus
Figur 4 ersichtlich, als geometrische Projektion im
Aufrisse oder der Ansicht und darunter im Grundrisse.
Daneben ist die geometrische Projektion eines
Kreuzes veranschaulicht; es tritt in Figur 5 zum
Grundrisse und Aufrisse noch als drittes Abbild eine
seitliche Ansicht, der Seitenriß. Dieser wird geo
metrisch gezeichnet, indem man die seitliche Grund
rißbreite wagerecht zur seitlichen vertikalen Pro-
jektionsebenen-Spur projiziert und durch Viertel
kreisdrehung nach oben zur umgeklappten seit
lichen Projektionsebene führt. Die horizontale
Projektion vom Aufrisse zum seitlich umgeklappten
Seitenrisse gibt die Punkte der geometrischen
Seitenprojektion des Kreuzes in seiner wirklichen
Gestalt als Seiten-Ansicht oder Riß.
an unterscheidet in der geometri
schen Projektion:
1. Grundriß, der sowohl Drauf
sicht als auch Untersicht von Ob
jekten sein kann, nur daß im
letzteren Falle die nicht von oben
sichtbaren Teile mit punktierten
Linien markiert werden.
2. Aufriß oder Ansicht, die
die Objekte in ihrer Vorderseite
und in ihrer Höhenentwickelung darstellt.
3. Seitenriß oder Seitenansicht, in der die Ob
jekte entweder von links oder rechts, sowohl in der
Höhenentwickelung als auch in der Tiefenausdehnung,
der Stärke, zu erkennen sind.
4. Rückwärtigen Riß oder Hinteransicht, die die
von der Vorderansicht der Objekte etwa abweichen
den Gestaltungen, sowie deren Höhenentwickelungen
angibt.
5. Schräge Ansichten und Risse, sowie solche
auf Neigungsflächen, wenn die Objekte nach ihrer
Grundrißgestaltung Höhenentwickelungen aufweisen,
die aus den vorstehend genannten Projektionsrissen
nicht genügend klar hervorgehen. Sie können so
wohl ganze Projektionsbilder des Objektes als auch
Teilansichten und aus der verschiedenartigsten Lage
projiziert sein.
6. Sei noch der Schnitte gedacht, die als Hori
zontal- und Vertikal- oder Teil-Schnitte Vorkommen.
Ein Schnitt ist die geometrische Projektion von Ob
jekten, bei denen man sich Teile, durch Schnitte
von ihnen getrennt, hinweg denkt. Fast alle Grund
risse verwickelterer Objekte sind horizontale Schnitte
oder enthalten solche in der Hauptsache. Z. B. sind
die Grundrisse von Gebäuden mieist in den Mauer
durchschnitten dargestellt und nur die Sockelaus
ladungen, Fensterbänke sowie Treppenanlagen sind
wirkliche Draufsichten.
Unter einem Längenschnitte versteht man die
seitliche Ansicht des Objektes, nachdem ein Teil von
ihm oder meist die Hälfte durch einen geraden und
vertikalen Schnitt in der Richtung seiner Längs
achse abgetrennt ist. Dabei wird die innere Ge
staltung durch geometrische Projektion sowohl in
der seitlichen, tiefen Ausdehnung als auch in der
Höhenentwickelung sichtbar. Ebenso werden Quer
schnitte und Seitenschnitte zu dem Zwecke angefertigt,
die innere Gestaltung der Objekte in einem bestimmten
Maßstabe nach ihrer wirklichen Form festzulegen.
Um einige angewandte Projektionen vor Augen
zu führen, sind in den folgenden Figuren Uebungs-
aufgaben in einem bestimmten Maßstabe geometrisch
projiziert worden. Bei dem Verkaufspavillon Figur 6
ist die Schattenkonstruktion angedeutet, wie sie zur
Veranschaulichung und Ausstattung einer solchen
Darstellung als voll genügend anzusehen ist.