spuren, siehe Figur 14 a, woselbst eine senkrechte,
eine schräge, eine geneigte und eine schräg geneigte
Ebene perspektivisch dargestellt ist. Diese Ebenen
schneiden die Ebenen des Grundrisses und Aufrisses
in den Linien der Projektionsspuren. Dieselbe An
ordnung zeigt die Figur 14 b in der geometrischen
Projektion.
Eine Ebene ist durch mindestens drei gerade
Linien, deren drei Schnittpunkte zur Projektion ge
nügen, zu bestimmen, wie z. B. beim Dreiecke.
Vielecke und Kreise, Kurven usw. werden durch
Annahme einer Anzahl von Punkten auf ihnen zur
Projektion vorbereitet und durch die Verbindungs
linien der projizierten Punkte dargestellt.
11. Die Schattenkonstruktion wird bei der geo
metrischen Projektion durch Lichtstrahlprojektionen
bewirkt, deren Richtungen im Aufrisse und Grund
risse konventionell unter 45 0 anzunehmen sind.
Jede Lichtstrahlprojektion, die im Grundrisse die
Grundachse oder -spur trifft, findet ihre Fortsetzung
im Aufrisse in einer Senkrechten. Ebenso wird jede
Lichtstrahlprojektion des Aufrisses, die die Grund
achse oder -spur trifft, im Grundrisse senkrecht
zur Grundachse fortgeführt.
Der Lehrgang ist in Abbildung IV erläutert.
Alle Lichtstrahlen, die entweder einen Schatten an
der Wand oder auf dem Boden erzeugen, haben
ihre Projektionsrichtung im Aufrisse und Grundrisse
unter 45°, wie durch Pfeil (Abbildung IV) angegeben.
Von der Projektion eines Punktes ausgehend, wird
durch diese im Aufrisse sowohl als im Grund
risse je eine Lichtstrahlprojektion unter 45 0 ge
legt und trifft, Fig. 15 a, zuerst im Grundrisse
die Wandspur. Es liegt der Schattenpunkt senk
recht über dem Einschnittspunkte auf der Wand
oder Aufrißprojektion des Lichtstrahles als
Wandschattenpunkt. Umgekehrt, Fig. 15b, trifft
die Lichtstrahlprojektion an der Wand zuerst
die Wandspur, dann liegt der Schattenpunkt
senkrecht darunter auf der Lichtstrahlpro
jektion des Grundrisses als Bodenschattenpunkt.
Das sind die beiden einzigen Möglichkeiten eines
Punktschattens bei der Projektion; also ent
weder Wandschattenpunkt (VF. S.) oder Boden
schattenpunkt ( B. S.).
Die Linie, die Verbindung zweier Punkte,
ist in Fig. 15 c und 15 d dargestellt. Werden die
Lichtstrahlprojektionen im Aufrisse und Grund
risse durch die Endpunkte der Linienprojek
tionen gelegt, so treffen die Bodenstrahlen in
der Fig. 15c zuerst die Wand; folglich liegen
die Schattenpunkte und somit der Linienschatten
an der Wand. In Fig. 15 d treffen die Lichtstrahl
projektionen von den Linienendpunkten des Auf
risses zuerst den Boden, es entsteht demnach ein
Bodenschatten.
Weiter ist in Fig. 15 e der Fall veranschaulicht,
daß beim Schatten einer Linie der eine Schatten
punkt an der Wand, der zweite auf dem Boden liegt.
In diesem Falle erfährt der Schattenriß eine Knickung,
weil ein Teil von ihm an der Wand, also im Auf
risse, ein anderer auf dem Boden, oder dem Grund
risse, liegt. Die Konstruktion dabei ist folgende:
Man verwandelt den Wandschattenpunkt in einen
künstlichen Bodenschattenpunkt, indem die Licht
strahlprojektion zum Schattenpunkte im Aufrisse
bis zur Bodenlinie verlängert und da, wo sie den
Boden trifft, in einer Senkrechten nach oben weiter
geführt wird. Wenn man nun auch die betreffende
Lichtstrahlprojektion im Grundrisse über die Grund
achse oder Aufrißspur hinaus bis zu dieser Senk
rechten leitet, so gibt der Schnittpunkt den gesuchten
künstlichen Bodenpunkt (K. B. P .) an. Mit anderen
Worten: denkt man sich den Aufriß beseitigt, so
muß auch der Schattenpunkt, der im Aufrisse auf
diesen fällt, dann im künstlichen Bodenpunkte auf
dem Boden oder Grundrisse zu liegen kommen. Zur
Vollendung dieser Schattenknickung wird der Boden
punkt mit dem künstlichen Bodenpunkte verbunden
und da, wo die Verbindungslinie die Wandspur trifft,
zum Wandpunkte geführt.
Im umgekehrten Falle, Fig. 15 f, liegt der Boden
punkt vorn und der Wandpunkt weiter nach rechts;
es wird nun ebenfalls der Wandpunkt in einen
künstlichen Bodenpunkt verwandelt, und die Schatten
linie dann vom Bodenschattenpunkte zum K. B. P.
führen und beim Einschnitte in die Wandspur zum