den hinaufgeloteten Einschnitten im Aufrisse. Die
Eigenschattengrenzen liegen über den Berührungs
punkten / der tangierenden Lichtstrahlprojektionen
im Grundrisse.
Die Fig. 20 a veranschaulicht die Projektion
und Schattenkonstruktion einer Durchdringung, die
als typisches Beispiel für alle schwierigen Aufgaben
dieser Gattung gelten darf. Ein aufrecht stehender
größerer Kegel wird von einem zweiten kleineren
Kegel in schräger, nach vorn zu fallender Richtung
durchdrungen; es ist die Durchdringungslinie fest
zustellen und dann die gesamte Konstruktion der
Eigen- und Schlagschatten zu bewirken. Die Pro
jektion der Körper wird durch die Wahl einer
Achsenrichtung des durchdringenden Kegels im
geometrischen Grundrisse eingeleitet. Ist diese z. B.
in der Richtung Sp’—a angenommen, so wird senk
recht zu ihr eine Seitenprojektion gezeichnet, deren
Projektionsspur parallel zur Achsenrichtung im
geometrischen Grundrisse läuft. Die Breite des
größeren Kegels ist nunmehr auf diese Projektions
spur zu übertragen und seine Höhe aus dem Auf
risse von der Spur ab auf der Projektionsachse des
Seitenrisses abzutragen und durch die Mantel
umrißlinien von Sp aus die Darstellung der Seiten
projektion des größeren Kegels zu vollenden.
In diesem Seitenrisse wird die Achsenrichtung
des kleineren durchdringenden Kegels in der ge
wünschten Neigungsrichtung zur Horizontalebene
(hier durch die Projektionsspur vertreten) einge
zeichnet. Um nun diesen kleineren Kegel für die
weitere Projektion vorzubereiten, wird seine Grund
fläche in seiner Achsenrichtung als weitere, zweite
Projektion gezeichnet. Diese genügt als halbe
Bodendarstellung des Kegels, weil die gleichmäßige
Einteilung auf dem Halbkreise sich auch auf der
anderen Hälfte wiederholen wird, und bei der nun
folgenden Uebertragung (parallel zur Kegelachse)
der Einteilung, durch die Punkte a, b, c, d usw.,
alle weiteren dahinter liegenden Hilfspunkte gedeckt
werden. Dieselbe Einteilung des kleinen Kegels
der Seitenprojektion wird auch in der Grundriß
zeichnung von der Achse Sp' — a aus, senkrecht zu
dieser, nach links und rechts abgetragen. Es können
nunmehr alle Hilfspunkte a, b, c u. s. f. vom Seiten
risse zur Grundrißeinteilung projiziert werden, die
dann zu einer Ellipse '■ verbunden als Umriß des
Kegelbodens erscheinen. Diese sämtlichen Hilfs
punkte der Grundrißprojektion sind zum Aufrisse
zu loten; ihre Höhenlage wird aus der Seiten
projektion entnommen. (Die senkrechte Entfernung
der Punkte a, b , c, d u. s. f. von der Projektions
spur.) Im Aufrisse und Grundrisse vollenden dann
die an die Kegelbodenellipsen gelegten Tangenten,
die alle zum Spitzenpunkte Sp' zu führen sind, die
Darstellung des durchdringenden Kegels. Es gilt
nun, die Durchdringungskurve mit dem größeren
stehenden Kegel festzustellen.
Sie kann auf verschiedene Art und Weise ge
funden werden; die in der Fig. 20a zur Anwendung
gebrachte beruht darauf, senkrechte Schnitte durch
beide Kegel zu legen, sowie die auf den Kegeln
dadurch erzeugten Schnittlinien zu konstruieren, die
im Zusammenschnitte die Punkte der Durchdringung
angeben. Im geometrischen Grundrisse erscheinen
diese senkrechten Schnitte als gerade Linien; es sind
im vorliegenden Falle die Projektionslinien auf dem
kleineren Kegel, die durch die Verbindung der Ein
teilungspunkte a b c d u. s. f. mit dem Spitzen
punkte Sp’ entstanden sind, dazu benutzt worden.
Durch diese Linien a-Sp’, b-Sp’ usw. denke man sich
senkrechte Schnitte gelegt, die nun die Mantelfläche
des größeren senkrecht stehenden Kegels schneiden.
Um diese Schnittlinien zu finden, legt man durch
den größeren Kegel eine Anzahl Horizontalschnitte,
1, 2, 3, 4, 5 und 6, die im Aufrisse als horizontale
Linien und im Grundrisse als Kreise (mit dem Halb
messer der entsprechenden halben Aufrißhorizon
talen) erscheinen. Diese Hilfsschnitte werden von
den senkrechten Kegelschnitten der Linien a-Sp', b-Sp'
u. s. f. geschnitten; lotet man die Schnittpunkte zum
Aufrisse, so bilden ihre Linienverbindungen auf der
Mantelfläche des Kegels Hyperbeln, die von den
entsprechenden Mantellinien des kleineren Kegels in
den gesuchten Durchdringungspunkten getroffen
werden. Die gesamten aufgesuchten Schnittpunkte
geben, als Kurve verbunden, eine eigenartige Durch
dringungslinie (Schleifenkurve in diesem Falle), deren
Punkte zum Grundrisse gelotet auch hier zu einer
Kurve verbunden werden.
Genauer und übersichtlicher ist es jedoch, wie
in der Fig. 20 a gezeichnet ist, die Seitenprojektion