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richtungsprojektion, bestimmt werden. Die Schatten-
punkte liegen dort auf einer geraden Linie und
werden auf die entsprechenden Schnittlinien im Auf
risse zurückprojiziert; sie geben so die Punkte der
Schattenkurve an, dabei ist der Punkt / ihr Aus
gangspunkt.
Die sämtlichen Schattenpunkte vom Kreuze usw.
sind in der Weise konstruiert, daß da, wo die Licht
strahlprojektionen im Grundrisse die Nischenrundung
treffen, sie zum Aufrisse gelotet und diese wieder
von den Lichtstrahlprojektionen der entsprechenden
Punkte des Aufrisses getroffen werden. Es ist nun
selbstverständlich, daß z. B. beim Kreuzarme nicht
nur die Endpunkte desselben allein die Schatten
kurven auf der Nischenrundung bestimmen, es sind
vielmehr noch einige Zwischenpunkte auf dem Kreuz
arme anzunehmen, deren Schattenpunkte erst die
genaue Festlegung der Schattenkurve ermöglichen.
Bei der Steinkonsole ist der Schattenriß auf die
im Grundrisse mit „Strich-Punkt“ angegebene Wand
projiziert und zum Aufrisse gelotet, in den Zu
sammenschnittspunkten mit den Lichtstrahlprojek
tionen dortselbst festgelegt. Der Schatten von den
Unterkanten auf die gebogenen Flächen der Konsole
wird durch die aus dem Grundrisse zum Aufrisse
geloteten Lichtschnittkurven gefunden; z.B. schneidet
von k aus die Lichtstrahlprojektion in / und m die
Hilfslinien; diese zum Aufrisse gelotet, ergeben die
Kurve /— m, auf der der Schattenpunkt k' liegt.
n der Fig. 23 ist insofern eine schwierigere
T> Schattenkonstruktion gelöst, als geneigte
1 Kanten bei dem Monumente in Frage
^ ► kommen. Die Kanten des Obelisken
y bedingen, daß ihr Schatten durch die
y Schattenpunkte von mindestens je zwei
^ auf ihnen liegenden Punkten bestimmt
werden muß. In der Konstruktion sind
die Endpunkte a und b, c und d angenommen; es ist
die Aufgabe unter Benutzung eines künstlichen Wand
punktes einerseits gelöst worden. Der Schatten d
des Punktes a liegt an der Wand und der des Punk
tes b derselben Kante liegt in b' auf dem Boden.
Diese beiden Schattenpunkte d und b' sind gerad
linig zu verbinden, zu welchem Zwecke b' in einen
(K. W. P.) künstlichen Wandpunkt verwandelt wird.
Im Gegensätze zum (K. B. P.) künstlichen Boden
punkte wird er dadurch gefunden, daß die Licht
strahlprojektion im Grundrisse von b bis zur Wand
spur verlängert wird. Auf der im Schnittpunkte
errichteten Senkrechten liegt der K. W. P. dort, wo
der verlängerte Lichtstrahl von b im Aufrisse diese
Senkrechte trifft. Der K. W. P. b' wird nun mit dem
Wandpunkte d geradlinig verbunden und die ent
stehende Schattenrißlinie zweigt am Schnittpunkte
mit der Wandspur wieder in gerader Linie nach b\
dem Bodenpunkte ab; so entsteht die Knickung der
Schattenlinie nach Fig 15f. d und d' wird eben
falls konstruiert, um die Schattenlinie der gegen
überliegenden Obeliskenkante zu zeichnen. Der zur
Vollendung des Schattenrisses nötige dritte Schatten
punkt geht von dem hinter a liegenden Obelisken
punkte aus und liegt über dem Schattenpunkte der
Spitze Sp\ folglich liegt der letztere im Schatten
und die oberen Flächen der Pyramide sind dem
nach beleuchtet. Der sogenannte Morgenstern als