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Blatt 30.
ist dies ein Zeichen, daß mindestens noch ein getrennter
Linienzug vorhanden ist, und wir also auf eine vollständige
Durchdringung schließen können.
Fig. 2 zeigt das Prisma in 2. P. für sich nach er
folgter Durchdringung, nachdem es || zu seiner Anfangsstellung
in Fig. 1 nach rechts seitwärts verschoben wurde.
Fig. 3 ist die 1. P. der Pyramide nach der Durch
dringung, ebenfalls || rechts seitwärts verschoben.
Fig. 4 giebt das gemeinsame Stück — den Kern —
beider Körper in beiden P.P. In das Prisma eingesetzt, er
gänzt es dasselbe wieder; ebenso vervollständigt es auch die
Pyramide wieder, sobald es in diese eingesetzt wird.
In Fig. 5 ist das Netz der Pyramide gezeichnet. Von
jeder einzelnen Seite muß die wahre Größe bestimmt werden,
indem man durch Paralleldrehen zur 2. T. (dabei Festhalten
in s ) die wahren Längen aller Seitenkanten mit den darauf
liegenden Abschnitten ermittelt. Die Grundkanten ergeben
sich ohne weiteres aus der 1. P. Fig. 1 in wahrer Länge.
Aus den gewonnenen Kantenlängen konstruiert man nun
Dreieck um Dreieck und reiht diese aneinander. Für die
Durchdringungspunkte müssen in bekannter Weise Mantel
linien gezogen und die Abschnitte auf ihnen ebenfalls durch
Paralleldrehen zur 2. T. bestimmt werden. Schließlich sind
noch Grundfläche und Deckfläche beizugeben.
Um in Fig. 6 das Netz des Prismas bilden zu können,
stellt man in Fig. 1 eine 3. T. _L zur 1. T. und || zu den
Prismenseitenkanten auf. In der erhaltenen 3. P. führt man
einen Normalschnitt aßyd ein, konstruiert von ihm die
1. P. ce i ß 1 y 1 d 1 und die Umklappung a'ß'y'S'. Mit Hülfe
der 3. P. (in welcher auch für die Durchdringungspunkte in
den Seiten Mantellinien gezogen werden) und des Normal
schnittes ist es nun in bekannter Weise möglich, den Prismen
mantel mitsamt den beiden sich infolge der Durchdringung
ergebenden Lücken ahzuwickeln. Schließlich werden noch
Boden- und Deckfläche hinzugefügt.
Auch hier müssen wieder die Linienzüge der Durch
dringung, sowohl im Ganzen als in allen zusammengehörigen
Stücken, genau übereinstimmen.
Die vorstehend beschriebene Konstruktion ist nur an
wendbar, wenn beide Körper auf einer T. aufstehen, oder
wenn man sich zur Einführung von Verlängerungen bis zu
einer T. entschließt; anderenfalls bedient man sich der Lot
ebenen.
Sollten beide Körper auf der 2. T. aufsitzen, so ist
selbstredend der Schlüsselpunkt in der 2. T. zu bestimmen, und
es muß mit den 2. Sp. Sp. der Hülfsebenen gearbeitet werden.
Blatt 30.
Durchdringung zweier Pyramiden.
Mit Verwendung von Ebenen, welche durch die
Spitzen beider Pyramiden gehen, und mit Benutzung
des Schlüsselpunktes.
Stehen zwei Pyramiden, welche sich durchdringen, mit
ihren Bodenfläehen auf einer Tafel auf, oder entschließt man
sich anderenfalls, sie bis zu einer Tafel zu verlängern, so er
scheint es einfacher, bei der Konstruktion der Durchdringung
anstatt der Lotebenen Ebenen zu verwenden, welche durch
die Spitzen beider Pyramiden gehen.
Alle solchen Ebenen schneiden die Pyramiden nach
Dreiecken, und es wird der Vorteil dieser Hülfsebenen be
sonders dann zum Vorschein kommen, wenn beide Pyramiden
viele Seiten besitzen.
Fig. 1. Verbinden wir die Spitzen der Pyramiden
durch eine Gerade und bestimmen die 1. Sp. t derselben,
so ist t ein Punkt, durch welchen die 1. Sp.Sp. aller Hülfs
ebenen gehen müssen, und den man deshalb Schlüsselpunkt
nennt.
Verbinden wir 1 mit t, so ist die Gerade l x t x die 1. Sp.
einer Ebene ltso. Diese Ebene schneidet die blaue Pyra
mide 1, 2, 3,4, 5 nach einem Dreieck, von welchem wir aber
nur die Kante 1 — 5 berücksichtigen, und die gelbe Pyramide
abcdes nach dem Dreieck mns. Die Geraden 1 — 5, ms und
ns liegen in einer Ebene und schneiden sich, wie man sieht,
in den Punkten I und II, welche dem Linienzug der Durch
dringung angehören.
Die Verbindungslinie 2 t geht an der Grundfläche abcde
vorüber, ein Zeichen, daß Kante 2 —5 der blauen Pyramide
die gelbe nicht trifft. Die Kante 3—5 liefert nur einen
Punkt III, da sie innerhalb der gelben Pyramide (in 3 ) be
ginnt und erst im Punkte III zum Vorschein kommt. Die
Kante 4—5 liefert die Punkte IV und V.
Legen wir nun durch die Seitenkante as der gelben
Pyramide eine Ebene, deren 1. Sp. at ist, so schneidet diese