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Theodoliten mit der Ebene des Horizonts ist, mit dem posi
tiven Theile der Axe der x, welche die Mittagslinie ist, ein
geschlossene, von dem positiven Theile der Axe der x an
durch den rechten Winkel (xy) hindurch von 0 bis 360° ge
zählte Winkel, und es muss also die Durchschnittslinie der
Ebene des Limbus des Theodoliten mit der Ebene des Hori
zonts möglichst nahe mit der Mittagslinie zusammenfallen.
Bei der Horizontalstellung des Limbus des Theodoliten stellt
man bekanntlich das Niveau zuerst parallel mit der durch die
Köpfe zweier Fussschrauben des Theodoliten gehenden ge
raden Linie, und dann senkrecht gegen dieselbe Linie. Daher
wird man, um die Durchschnittslinie der Ebene des Limbus
des Theodoliten mit der Ebene des Horizonts möglichst nahe
mit der Miltagslinie zusammenfallend zu machen, vor der
Horizontalstellung des Limbus jederzeit den Theodoliten so
aufzustellen haben, dass die durch die Köpfe zweier Fuss
schrauben gehende gerade Linie, mit welcher man bei der
Horizontalstellung des Limbus das Niveau parallel zu stellen
beabsichtigt, mit der Mittagslinie möglichst nahe zusammen
fällt, oder von Süden nach Norden gerichtet ist.
2. Nach dem vorhergehenden Paragraphen muss ferner
sin i der Null möglichst nahe kommen, und auf die Erfüllung
dieser Bedingung ist, wie sich aus der im vorhergehenden
Paragraphen angesleilten Untersuchung auf die unzweideutigste
Weise ergiebt, jedenfalls eine ganz vorzügliche Sorgfalt zu ver
wenden. Da nun bekanntlich i der 90° nicht übersteigende,
positiv oder negativ genommene Neigungswinkel der Ebene
des Limbus des Theodoliten gegen die F^bene des Horizonts
ist, so muss man die Ebene des Limbus des Theodoliten mit
aller nur möglichen Sorgfalt horizontal steilen, und ein sehr
gutes Niveau ist daher jedenfalls als ein Ilaupterforderniss
bei der Anwendung unserer Methode zur Bestimmung der
Polhöhe zu betrachten, wie sich dies auch gleich nachher
noch weiter herausstellen wird. Hierbei bemerken wir aber
zugleich auch noch, dass, wie sich aus den im vorhergehen
den Paragraphen angestellten Entwickelungen von selbst er-
giebl, die übrigen gewöhnlichen Berichtigungen des Theodo
liten — die Horizontalstellung der Drehungsaxe des Fernrohrs,
die Berichtigung der Yisirlinie des Fernrohrs — als für unsere
Methode zur Bestimmung der Polhöhe ganz unwesentliche Er
fordernisse zu betrachten sind, indem es nach dem vorher
gehenden Paragraphen bei der Anwendung dieser Methode
olfenbar bloss darauf ankommt , dass die Lage der Yisirlinie
gegen die F^bene des Limbus des Theodoliten für alle drei
Beobachtungen als constant betrachtet werden kann, weshalb
es jedenfalls bei der Anwendung dieser Methode auch als
eine nicht zu übersehende Rücksicht angesehen werden muss,