Full text: Foucault's Versuch als direkter Beweis der Achsendrehung der Erde angestellt im Dom zu Köln und erläutert durch zwei vorbereitende Vorlesungen, nebst Zusammenstellung einiger diesen Gegenstand betreffenden Apparate, Mittheilung wissenschaftlicher Versuchs-Reihen, und Beschreibung eines neuen Apparats, genannt Geostrophometer, mit welchen, ohne Pendel, die Achsendrehung der Erde erkannt werden kann

in n und s kreuzende Ringe c, c repräsentirt ist, indem 
diese eine metallene Ringkugel bilden. An mannigfach ver 
schiedenen Stellen derselben konnten farbige grosse und recht 
in die Augen fallende Sterne z. B. d , e , /', g, leicht befestigt 
werden. Diese Ringkugel war so conslruirt, dass sie bei h, h‘ 
um zwei eine Achse bildende Stücke h n, h' s (in gerader Li 
nie liegend) gedreht werden konnte. Rechtwinklig auf die 
Drehachse li h , waren einige metallene Ringe (Parallelkreise) 
di, eh, fl, AQ, gm etc. angebracht. 
Mitten in dieser Himmmelssphäre schwebte, an der Achse ns 
befestigt, die Erdkugel E. Die Achse ns stand mit o , o' in Ver 
bindung und es konnte so bei feststehender Himmelssphäre die 
eingeschlossene Erde E bei o um ihre Achse ns bewegt wer 
den. Diese Erde wurde von einem Ringsyslem umschlossen, 
an welchem eine kreisförmige Metallscheibe so befestigt war, 
dass die Fläche derselben stets durch den Mittelpunkt der Erde 
gehen, und somit in allen Lagen Himmel und Erde in zwei 
gleiche Hälften theilen musste, also dasselbe bewerkstelligt, was 
der wahre Horizont in Wirklichkeit thut. 
Denkt man sich nun unter B einen Beobachter auf irgend 
einen Punkt der Erde versetzt, so ist sein wahrer Horizont HH' 
in genau gesetzmässiger Lage gegen den umgebenden Himmel, 
und da bei einer Wanderung (Ortsveränderung) des Beobach 
ters auf der Erde der Horizont, gleichsam an seine Füsse ge 
bunden, die Wanderung mit vollführt, so müssen sich für jeden 
Ort der Erde mit dieser Vorrichtung alle Erscheinungen, welche 
die täglichen Bewegungen des Himmels betreffen, auf eine sehr 
leichte und vollkommen anschauliche Weise versinnlichen lassen. 
Dieses Instrument wurde, wie oben bereits erwähnt, expe 
rimental benutzt, nachdem vorher mit umfassender Erörterung 
gezeigt worden war, dass nur bei einer künstlichen Nachbil 
dung des Himmels in Verbindung mit der Erde die Erscheinun 
gen nicht auf den scheinbaren, sondern stets auf den wirklichen 
oder wahren Horizont bezogen werden müssten. 
Jetzt folgte im Vortrag die Abtheilung
	        
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