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weit man hier gehen durfte, besprochen wurde. Es
wurde
a) der Begriff des Pendels,
b) der der Gleichgewichtslage, der Elongation, des Auf-
hängepunktes, des Fusspunktes, der Schwingungs
ebene, der Schwerlinie desselben, erörtert,
c) eine Andeutung der Gesetze seiner Bewegung ver
sucht und experimental dargelhan, dass das Pendel,
welches halbe Secunden schlagen soll, den vierten
Theil der Länge des ganze Secunden schlagenden
Pendels haben müsse;
d) erwiesen, dass des Gesetzes der Trägheit ungeachtet,
ein sich in Bewegung befindendes Pendel immer lang
samer schwingt, d. h. kleinere Elongationsbogen
durchwandert;
e) auch berührt, dass das Pendel, ungeachtet der ver
schiedenen Elongalionsbogen (in gewissen Gränzen)
diese stets in gleichen Zeilen durchläuft;
f) auch erwähnt, dass das Secunden-Pendel in Köln
eine Länge von 440,296 Linien haben müsse, und dass
dem im hohen Dom-Chor zum Foucault’schen Ver
suche dienenden Pendel — bei einer Länge von 150
rhein. Fuss — zu einem Hin- und Hergang, eine
Schwingungszeit yoh etwa 14 Secunden entspräche.
Der fernere Vortrag suchte jetzt die im Allgemeinen
festgestellten Begriffe durch das Experiment zu versinnlichen.
Man bediente sich dazu einer bedeutend grossen hölzernen Kugel
(Fig. 3, Taf. II), die auf dem Fusse a ruhte und mittelst zweier
Schrauben an einer Tischplatte bc befestigt war. Auf die Achse
SN (die Erdachse) konnte diese Kugel aufgesteckt und um die
selbe leicht bewegt, auch durch eine Pressschraube p in alle
Lagen — gegen den Horizont geneigt — gestellt werden. Der
Aequator WO und der Parallelkreis von Köln hg waren darauf
markirt. Am Nordpol N konnte der kegelförmige Raum
herausgenommen und dadurch gezeigt werden, wie eine in der
Peripherie des Parallelkreises von Köln einmal herumgeführte