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heraus; die Linie rs musste ja, nach dem Vorausgegangenen,
die krumme Oberfläche eines Kegels beschreiben und so noth-
wendig ihre Lage im Weltenraum gegen die sich (beinahe) pa
rallel bleibenden Schwingungs-Ebenen stets ändern. Es ergab
sich aber auch, dass jetzt der Aufhängungspunkt d
während einerAchsendrehung der Erde einen Kreis
um den Pol der Erde beschreiben müsse. Zugleich
wurde durch ein versinnlichendes Mittel erkannt, dass auch hier
der Aufhängepunkt, selbst während eines Umlaufs desselben um
den Pol N der Erde, eine einmalige Umdrehung um die
verticale Aufhängung dm machen müsse. Es war zu
dem Ende am Knopfe d ein schwarzer Punkt markirt, welcher
während einer Umdrehung eine Lage nach allen Himmelsgegenden
erhalten hatte. — Hier wurde nun aufmerksam gemacht, dass
diese Drehung des Aufhängepunktes im Kreise und noch aus
einer andern demnächst zu besprechenden Ursache auf die Drehung
der Schwingungs-Ebene in Bezug auf die Abweichung von der
Linie rs so influire, dass diese Abweichnng binnen 24 Stern
stunden keinen ganzen Kreis, sondern nur einen Theil
desselben betragen könne, wovon weiter unten geredet werden
würde.
5) Endlich wurde abermals die Vorrichtung (Fig. 8, Taf. III)
auf den Aequator nach W (Fig. 11, Taf. V) versetzt; es
lag alsdann die Erdachse SN im Horizont und man ersah leicht,
dass jene Linie rs mit SN parallel war. Es wurde die Schwin
gungs-Ebene def abermals in die Richtung von rs und zwar
in die Ebene des Meridians SWNO gebracht. Demnach war sr
von Süden nach Norden gerichtet. Drehte man nun die Erde
von W nach 0 um ihre Achse, so blieb rs stets mit SN parallel
und auch die Schwingungs-Ebene blieb fortwährend in der Ebene
wechselnder Meridiane, also ebenfalls immer von S nach N ge
richtet. Es konnte also eine Abweichung der Linie rs von
der Richtung der Schwingungs-Ebene nicht eintreten. daher der
Achsendrehung der Erde ungeachtet diese Wahrheit am Aequa
tor nicht erkannt werden. Auch wenn man die Linie rs in
jede andere Lage z. B. in die Richtung von W nach 0 brachte,