IV
bekannt sein dürfte, Beachtung finden. Hinsichtlich der
Geschichte der Planetentheorien habe ich mir zum Zweck
gesetzt, die leider so wenig bekannte Entdeckungsgeschichte
der Kepler sehen Gesetze weiteren Kreisen zugänglich zu
machen und in das Studium der Keplerschen Werke, wel
ches gegenwärtig durch die treffliche Gesamtausgabe von
Chr. Frisch sehr erleichtert ist, einzuführen. Für das Ver
ständnis dieser Entdeckungsgeschichte ist jedoch auch die
Darstellung der Theorien von Ptolemäus und Kopernikus
unerläßlich. Über die Würdigkeit der Aufnahme dieses
Teiles war ich nicht einen Moment im Zweifel; ich glaube
sogar, daß diese Partien dem Interessantesten in der Ge
schichte der Wissenschaften anzureihen seien.
Getreu der ursprünglichen Bestimmung meiner Th. d. B.,
dieses Buch Studierenden der mathematischen Physik zu
widmen, habe ich manches für den Fachastronomen Inter
essante absichtlich unterdrückt. Solches kann leicht aus
den Quellen oder Zeitschriften nachgelesen werden.
Die dem Inhaltsverzeichnisse — dessen Bearbeitung ich
Herrn Albert v. Ettingshausen, Assistent der Physik
an der hiesigen Universität, verdanke — beigegebene Lite
raturangabe bezieht sich nur auf die bei der Ausarbeitung
dieses Buches benutzten Schriften.
Bei der Korrektur fand ich überdies an den Herren
Albert v. Ettingshausen und Johann Gerst die freund
lichste Unterstützung, wofür ich ihnen meinen innigsten
Dank ausspreche.
Graz, im März 1871.
J. Frischauf.