Für die Yenus gilt dieselbe Berechnungsmethode der
Länge wie bei den oberen Planeten; jedoch mit dem Unter
schiede, daß die Bewegung des Mittelpunktes des Epicykels
identisch ist mit der Bewegung der mittleren Sonne, wo
gegen sich der Planet in der synodischen Umlaufszeit
(= 583 Tage) im Epicykel gleichförmig herumbewegt.
3) Für den Planeten Merkur (derselbe bereitete, wegen
der bedeutenden Exzentrizität = den alten Astronomen
größere Schwierigkeiten) wurde eine besondere Theorie ge
geben.
Um den Punkt F (Fig. 10) beschreibe man mit dem
Radius ae einen Kreis, welcher also durch den Punkt 0,
welcher das punctum aequans ist, geht. Von 0 aus be
wegt sich der Mittelpunkt C des deferierenden Kreises ent
gegengesetzt der Bewegung der Hirn- Fio . 10
meiskörper derart, daß der Winkel
OFC gleich der mittleren Anomalie
des Planeten ist. Die mittlere Länge
des Mittelpunktes des Epicykels ist
gleich der Länge der mittleren Sonne.
Beschreibt man aus C mit dem Radius des deferierenden
Kreises einen Kreis, welcher die unter der Richtung der
mittleren Anomalie gezogene Gerade OL im Punkte L
schneidet, so ist L der Mittelpunkt des Epicykels. Dazu
kommt noch die Bewegung des Planeten im Epicykel, welche
in der synodischen Umlaufszeit (— 116 Tage) einen Umlauf
beträgt.
Die Theorie des Planeten Merkur unterscheidet sich von
der für die übrigen Planeten:
1) Durch die einfache Exzentrizität.
2) Der Mittelpunkt des deferierenden Kreises ist
nicht fest, sondern bewegt sich auf einem Kreise, dessen
Frischauf, Astronomie. 2. Aufl. 8