Full text: Grundriss der theoretischen Astronomie und der Geschichte der Planetentheorien

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der Alten, indem die daselbst (von Nicetas, Philolaus u. a.) 
gegebenen Andeutungen über die Bewegung der Erde, weil 
damit nicht eine Erklärung der Erscheinungen der Be 
wegungen der Himmelskörper verbunden wurde, ziemlich 
spurlos vorübergehen mußten. Zu diesem Zwecke gab 
Kopernikus der Erde drei Bewegungen: 1) Eine Achsen 
drehung, um die tägliche Umdrehung der Himmelskugel, 
2) eine jährliche Bewegung der Erde mit einer schiefen 
Lage der Erdachse gegen die Ekliptik, um die jährliche 
Bewegung der Sonne und die Schiefe der Ekliptik, 3) eine 
langsame Bewegung der Pole der Erdachse um die Pole 
der Ekliptik, um die Erscheinung der Präzession der Nacht- 
gleichen zu erklären. 
Für die jährliche' Bewegung der Erde um die Sonne 
setzte Kopernikus, übereinstimmend mit Ptolemäus, die ein 
fache Exzentrizität voraus. 
Für die Erklärung der ersten Ungleichheit der Planeten 
bewegung (die zweite Ungleichheit fiel infolge der jähr 
lichen Bewegung der Erde weg) bediente sich Kopernikus 
der Epicykeln. 
Es sei (Fig. 11) S der Mittelpunkt der Welt, als welcher 
von Kopernikus der Mittelpunkt der Erdbahn, d. i. der 
mittlere Sonnenort, angenommen wurde. 
Die Gerade AP sei die Apsidenlinie. 
Um den Punkt S bewege sich in der 
Entfernung SJ=a der Mittelpunkt J 
des größeren Epicjdcels vom Halbmesser 
JK — \ae, um den Punkt J bewege 
sich der Mittelpunkt K des kleineren Epicykels vom Halb 
messer KL = \ ae, und im Umfang des letzteren der Planet 
L derart, daß die Winkel der Geraden SJ, JK, KL mit 
der Apsidenlinie AP resp.: 
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