134
oaer PM ■ SP = AN • SA.
Ist PM = ms, AN = ns und t die Zeit, in welcher
der Bogen PM oder AN zurückgelegt wird, so sind die
Zeiten, in welcher ein Bogen s in der Nähe des Perihels
und Aphels zurückgelegt werden, resp. — und ~; also ihr
Verhältnis = SP : SA.
Diesen für die Apsiden gefundenen Satz dehnt Kepler
auf alle Punkte der Bahn aus und folgert:
2) Die Summe der Zeiten, in welcher ein endlicher
Bogen beschrieben wird, ist also proportional der Summe
der Entfernungen, d. i. der Fläche, welche der Radiusvektor
durchstreift (zweites keplerisches Gesetz).
Das Gesetz ist richtig, die Ableitung aber falsch, die
selbe gilt nur für die Apsiden, welche Punkte hier Kepler
nur berücksichtigt. 20 )
Kepler ist sich dieses Fehlers, wenn für die Summen
der Entfernungen die Flächen gesetzt werden, bewußt; er
hält jedoch an der Richtigkeit des zweiten Gesetzes fort
während fest, da es, wie im nächsten Art. bewiesen wird,
durch die Bewegung der Erde um die Sonne bestätigt wird.
Zusatz. Sind w und w' die den Bogen PM und AN
zugehörigen Winkel, so ist
PM — SP • w, AN = SA • w,
woraus mit Zuziehung von PM ■ SP = AN • SA folgt
w : w' = $A 2 : SP 2 ,
welche Gleichung für alle Punkte der Bahn gültig ist; denn
sie enthält das zweite Gesetz.
55.
Durch das zweite Gesetz wird zum ersten Mal an
die Stelle der bis jetzt festgehaltenen geometrischen