188
Der Fehler der Ableitung besteht darin, daß Kepler
statt des Verhältnisses r sin a : r' sin a! das Verhältnis r : r'
setzt, dann aber das Verhältnis Ir : l'r' für das Verhältnis
der Flächen nimmt; beide Fehler heben sich im Resultate
auf. Für die Apsidenlinie ist, wegen a = a' = 90°, t : t'
= r : r'.
21) S. 139. Projiziert man den exzentrischen Kreis
orthogonal auf eine Ebene, welche durch die Apsidenlinie
geht und deren Neigung e durch sin e = e bestimmt ist,
so ist die Neigung der Projektion des Radiusvektors im
exzentrischen Kreise gleich der optischen Gleichung cp.
Denn ist M die Projektion des Punktes L des exzen
trischen Kreises, so erhält man aus dem durch die Geraden
/SP, SL, SM bestimmten Dreikante, wenn ^.LSM = l
gesetzt wird, und v die wahre Anomalie des exzentrischen
Kreises bedeutet,
sin l = sin v sin e = e sin v = sin cp ,
d. h. I = cp. Die Punkte M bilden eine Ellipse als Pro
jektion des exzentrischen Kreises. Vergl. Art. 2.
22) S. 142. Der Ursprung der Harmonie der Welt —
sich äußernd in einer Tonmythe — ist bei den Pythago-
räern zu finden. In Platos Republik heißt es: »Auf jeder
der acht Weltsphären (Fixsternsphäre,.. Mondsphäre. Vergl.
Anm. 13) sitzt eine Sirene, die, mit herumbewegt, einen Ton
von sich gibt; alle acht Töne fließen zusammen zu einem
übereinstimmenden Einklang.« CI. Ptolemäus hatte sogar
eine Harmonik verfaßt, von deren 3. Buche (vom 3. Kap.
an) Kepler eine Übersetzung liefert und seine Resultate mit
denen des Ptolemäus vergleicht. Tycho füllte den Weltraum