Full text: Grundriss der theoretischen Astronomie und der Geschichte der Planetentheorien

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wo D — sin D — ^ gesetzt wurde. Die Größe D heißt die 
jährliche Parallaxe der Fixsterne. 
Setzt man in den Formeln für die Aberration statt L 
die Größe 90° + L, statt C die Größe D, so erhält man 
die Ausdrücke für die Parallaxe. Der Verlauf der beiden 
Erscheinungen ist also im allgemeinen derselbe, nur sind 
sie um ein Vierteljahr verschieden. 
Die Erscheinung der Aberration wurde von dem eng 
lischen Astronomen James Bradley beim Suchen nach 
der Parallaxe der Fixsterne entdeckt und erklärt. 
29. 
Hat das Gestirn eine eigene Bewegung, wie dies bei 
den Planeten und Kometen der Fall ist, so geschieht die 
Berechnung dsr Aberration anders. 
Fig. 7. 
Es seien (Fig. 7) S, A die Orte des 
Himmelskörpers und des Objektivs zur 
Zeit T\ s, a die resp. Orte zur Zeit t , wo 
t — T die Zeit ist, während welcher das 
Licht den Weg S a, die Erde den Weg Aa 
zurücklegt. Der Lichtstrahl SA trifft das 
Objektiv nicht, sondern der Strahl Sa ; 
damit dieser in das Auge des Beobachters 
kommt, muß das Fernrohr die Richtung ca haben, wo 
cb = aa' der Weg der Erde in der Zeit ist, während das 
Licht den Weg ab zurücklegt. Ist f die Zeit, zu welcher 
das Licht das Okular b erreicht, d. h. Beobachtungszeit, 
so ist, weil man innerhalb der kleinen Zeit f — T die Be 
wegung der Erde geradlinig und gleichförmig betrachten 
kann und das Licht eine konstante Geschwindigkeit hat 
Aa : aa' = t — T : f — t 
Sa : ab — t — T : t — t ,
	        
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